Amphibienwanderung in Grevenbroich Schranken riegeln erstmals Tribünenweg für Kröten ab

Wevelinghoven · Die neue Absperrvorrichtung wurde vor wenigen Wochen erst installiert. Sie ist dazu da, die Tiere auf der Wanderung zu ihren Laichgewässern zu schützen.

 Um zu ihren Laichgewässern zu kommen, überqueren viele Kröten und Frösche den Tribünenweg.

Um zu ihren Laichgewässern zu kommen, überqueren viele Kröten und Frösche den Tribünenweg.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Vor wenigen Wochen hat die Stadt an den Enden des Tribünenwegs bei Noithausen Schranken für mehr Krötenschutz installieren lassen – für insgesamt 4000 Euro. Am Montagabend wurde die Straße nun erstmals von 19 bis 8 Uhr mit der neuen Absperrvorrichtung abgeriegelt. Der Grund: Die ersten Kröten und Frösche hatten sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern, den Klärteichen der ehemaligen Zuckerfabrik, gemacht. Dabei queren sie den Tribünenweg. Bei Autoverkehr droht vielen Amphibien der Reifentod.

„Einige Tage herrschte ungewöhnlich mildes Wetter, wir hatten erste Anzeichen dafür, dass die Amphibienwanderung bei der milden und feuchten Witterung eingesetzt hat“, erläutert Stadtsprecher Stephan Renner. Mittlerweile sanken die Temperaturen in der Nacht aber wieder. „Zur Vorsicht haben wir die Straße am Dienstagabend noch einmal gesperrt“, sagt der Rathaussprecher. Damit soll Tieren, die noch auf der Wanderung sind, ein gefahrloses Überqueren ermöglicht werden. In der Nacht zu Donnerstag blieben die Schranken aber oben, Autofahrer konnten den Tribünenweg passieren. „Es ist zu kalt. Wir wollen die Straße nur sperren, wenn es für die Amphibien erforderlich ist“, sagt Renner.

Bereits seit Jahren wird der Tribünenweg zwischen der Kreisstraße 10 und der Landstraße 142 während der Krötenwanderung für Autos abgeriegelt. Dafür wurden von Mitarbeitern des Umweltzentrums im Schneckenhaus abends Absperrgitter auf die Fahrbahn gestellt. Doch immer wieder zogen Autofahrer die Barrieren einfach zur Seite, um trotz des Verbots weiter zu fahren. Damit waren die Amphibien bedroht.

Im Umweltausschuss wurde deshalb über andere, effektivere Maßnahmen diskutiert. Vorgeschlagen wurde unter anderem, die Straße abends mit Fahrzeugen des nahegelegenen Bauhofs zu blockieren. Die Entscheidung fiel dann auf eine Schrankenanlage, die bei Bedarf abends und morgens von Mitarbeitern des Schneckenhaus-Teams bedient wird.

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