Kolumne aus Grevenbroich Warum Kopfhörer im Homeoffice für Gejaule sorgen

Grevenbroich · Fragt mich jemand, was mein Hund besonders gut kann, dann sag’ ich immer: Gucken. Seine Beobachtungsgabe wird im Home-Office aber zum Verhängnis.

 Diesem Blick muss man erst einmal widerstehen.

Diesem Blick muss man erst einmal widerstehen.

Foto: wilp/Wiljo Piel

Fragt mich jemand, was mein Hund besonders gut kann, dann sag’ ich immer: Gucken. Das beherrscht der Terrier aus dem eff-eff. Aus gutem Grund. Denn der weiß genau, dass ich bei so viel Gucken irgendwann weich werde. Dann ziehe ich mir die Kopfhörer an, nehme das Tier an die Leine  und drehe mit ihm eine ausgiebige Runde. Kaum zu Hause angekommen, setzt der Hund dann aber schon wieder seinen Dackelblick auf und führt sein intensives Stieren fort. Vom Gassigehen kriegt der einfach nicht genug, und der Garten reicht ihm längst nicht aus. Also: Wieder mal die Musik in die Ohren gestöpselt, den Terrier an die Leine – und raus. Wohlgemerkt, so passiert das in der Freizeit.

Das mit den Kopfhörern wird aber jetzt – wo Homeoffice angesagt ist – zum Verhängnis. Denn die Dinger mit den auffällig roten Kabeln müssen immer wieder mal in den Gehörgang gesteckt werden, bei Telefonaten, Konferenzen oder Video-Meetings. Was der Hund natürlich nicht weiß. Der meint dann aus jahrelanger Beobachtungs-Erfahrung: Aha, Herrchen hat die Kopfhörer aufgesetzt – jetzt geht’s raus. Und wenn das nicht innerhalb von Minuten geschieht, beginnt er leise zu quengeln, um dann in ein immer lauter werdendes Jaulen einzusteigen. Kommt nicht so gut an, wenn man gerade mit dem Chef spricht.

Jetzt habe ich beim Versandhändler neue Kopfhörer bestellt. Bluetooth, also ohne rotes Kabelgedöns. Ob der Hund darauf reinfällt? Mal gucken. wilp

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