Turnklub Grevenbroich Der neue Vorsitzende will den Turnklub moderner machen

Grevenbroich · Der Traditionsverein hat aber auch einige Sorgen. So leidet die Schwimmabteilung unter den immens hohen Benutzungsgebühren für das Schlossbad.

 Der neue Vorsitzende des Turnklubs Grevenbroich heißt Gero Catania. Er möchte den Verein modernisieren.

Der neue Vorsitzende des Turnklubs Grevenbroich heißt Gero Catania. Er möchte den Verein modernisieren.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Der Turnklub Grevenbroich hat seit Freitagabend einen neuen Vorstand. Nach rund 20 Jahren gibt es endlich wieder einen Jugendwart. Und am 1. April wird die neu gestaltete Internetseite freigeschaltet. So schön das alles ist, der Traditionsverein hat aber auch einige Sorgen. So leidet die Schwimmabteilung unter den immens hohen Benutzungsgebühren für das Schlossbad. Diesbezüglich sollen jetzt Gespräche mit der Stadt geführt werden.

Zunächst gab es bei der Sitzung aber einen Generationswechsel: Als Vorsitzender folgt Gero Catania (47) auf Norbert Steffen (80). Catania war bislang stellvertretender Vorsitzender. Der Diplom-Ökonom und Leiter der Wushu-Abteilung möchte den Verein moderner machen, er soll im Stadtgebiet noch bekannter werden mit seinem umfassenden Sportangebot von Ballett bis Triathlon. Catania wurde, wie alle anderen Vorstandsmitglieder, ohne Gegenstimmen gewählt.

Der neue stellvertretende Vorsitzende heißt Ottmar Schulz – der selbstständige Versicherungskaufmann, 65 Jahre alt und seit kurzem im Ruhestand, präsentierte sich als wichtige Stütze im Vorstand. Simon Diehl macht gerade sein Abitur und beginnt anschließend seine Duale Ausbildung bei der Polizei NRW. Der 19-Jährige konnte jetzt als neuer Jugendwart gewonnen werden – diese Position war seit rund zwei Jahrzehnten vakant gewesen. Sie ist aber von Bedeutung, nicht zuletzt, weil rund zwei Drittel der aktuell 622 Mitglieder Kinder und Jugendliche sind. 285 Mitglieder betreiben den Schwimmsport, Abteilungsleiter Jürgen Wößmann beklagte unter anderem: „Die uns zugewiesenen Schwimmbadbenutzungszeiten sind stark reglementiert und liegen zum Teil sehr ungünstig, sodass sich für diese Zeiten kaum ein Übungsleiter finden lässt. Und die Benutzungsgebühren sind enorm hoch.“

Wilfried Faßbender, Leiter der Leichtathletikabteilung, hatte zuvor angeregt, dass die Vereine rund ums Alte Schloss näher zusammenrücken sollten, nicht zuletzt, um ein gewichtigerer Verhandlungspartner gegenüber der  Stadt zu werden. Faßbender sprach sogar  von einem „selbstherrlichen und arroganten Verhalten im Rathaus“ und sagte dazu: „Das nimmt einem die Lust auf eine ehrenamtliche Tätigkeit.“ Norbert Steffen gab zu verstehen, dass die Vereinbarungen über die Schimmbadnutzungen nach dem Motto „Friss oder stirb“ geführt worden seien. Was für ihn feststeht: „Dass es so nicht weitergehen kann, ist allen klar.“

Friedel Geuenich vom Stadtsportverband ehrte Norbert Steffen, der 18 Jahre lang Vorsitzender war, mit der Goldenen Ehrennadel des Stadtsportverbandes. Dem Verein gehört er seit 40 Jahren an.

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