Ausstellung in Wevelinghoven Roger Nyssen stellt an drei Orten gleichzeitig aus

Wevelinghoven · Abstrakte Kunstwerke, die religiös inspiriert sind.

 Helmut Coenen (links) und Roger Nyssen in der Ausstellung.

Helmut Coenen (links) und Roger Nyssen in der Ausstellung.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Sie ist ein Dreiklang, die Ausstellung, die am Sonntag in Wevelinghoven eröffnet wurde: Der aus Aachen stammende und in Dormagen lebende Künstler Roger Nyssen präsentiert seine Arbeiten vor allem im Denkhaus, aber auch im Altenheim und der alten Kapelle. Der Verfahrensingenieur, der als Künstler Autodidakt ist, hat sich stark von seinem engen Bezug zum Christentum inspirieren lassen. Seine Motivquellen fand er vor allem im Aachener Dom. Der 65-Jährige präsentiert Bilder, die sich auf den ersten Blick gar nicht so sehr voneinander unterscheiden. Die Farbe Gelb überwiegt, auffällig ist das Fließende, das seine Allegorien prägt. Die Titel haben Namen wie „Tod, wo ist dein Stachel?“, „Unser Fußabdruck auf Erden“, oder „Vertreibung aus dem Paradies“.

Auf den ersten Blick scheinen die Bilder abstrakt zu sein. Aber bei genauerem Hinsehen erkennt man, wie sich Gesichter oder Körper herauskristallisieren. Oft ist in der Mitte des Bildes der Anhaltspunkt, um das Bild zu verstehen, zu interpretieren. Wer lange hinschaut, wird immer mehr Gegenständliches erkennen.

Roger Nyssen, der nach mythologischen Spuren in der Atmosphäre sucht, ist im Aachener Dom fündig geworden. So entstanden die „Domseelen“ als eine mystisch-surreale Auseinandersetzung mit Motiven aus dem Sakralraum. „Das Fließende, das dem Werk und Wesen des Steins entspringt, ist bei mir eine Matrix, in die ich die Figuration hineinmische. Diese Matrix unterstütze ich durch einen dafür entwickelten, besonders strichhaften Malstil“, erklärt der Künstler. Und er fügt hinzu: „Diese Matrix steckt voller Zufallsstrukturen, die unbeständig und unscharf sein sollen.“ Das Surreale stelle Vernunft und Verstand hintenan und passe deshalb eigentlich nicht zur Religion – Nyssen sieht sich deshalb als Grenzgänger.

Die Bilder im Altenheim und der Kapelle unterscheiden sich von denen im Denkhaus: In der Kapelle ist beispielsweise ein Bild zu sehen mit der Silhouette der Maria, in der sozusagen als Eingeweide die komplette Religionsgeschichte des katholischen Glaubens wiederzufinden ist. Die Ausstellung ist bis zum 14. April zu sehen, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr.

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