1,6-Millionen-Euro-Projekt in Grevenbroich Pfarrkirche in Kapellen wird saniert

Kapellen · Die katholische Pfarrkirche St. Clemens in Kapellen wird in den nächsten 18 Monaten für 1,6 Millionen Euro saniert. Bei einer Untersuchung waren schwere Mängel festgestellt worden. Gottesdienste sind trotz der Arbeiten möglich.

 Johannes Kronen, Verwaltungsleiter der Pfarreiengemeinschaft, vor der katholischen Kirche in Kapellen, die für die Sanierungsarbeiten eingerüstet wurde.

Johannes Kronen, Verwaltungsleiter der Pfarreiengemeinschaft, vor der katholischen Kirche in Kapellen, die für die Sanierungsarbeiten eingerüstet wurde.

Foto: Kandzorra, Christian

Die Kapellener Pfarrkirche St. Clemens ist eingerüstet – umfassende Bauarbeiten stehen an. Das rund 180 Jahre alte Gotteshaus muss saniert werden, unter anderem wird das Dach erneuert: Kostenpunkt insgesamt: etwa 1,6 Millionen Euro. Davon muss die katholische Kirchengemeinde St. Clemens etwa 500.000 Euro aus eigener Kraft tragen, wie der Kirchenvorstand der Pfarrgemeinde nun die Gemeindemitglieder informiert. „Es handelt sich um Schäden, die auf Dauer das Bauwerk gefährden. Wir müssen handeln, bevor sie größer werden“, betont Johannes Kronen. Er ist Verwaltungsleiter der Pfarreiengemeinschaft Niedererft, zu der die Kapellener Kirchengemeinde St. Clemens gehört.

Alles fing damit an, dass die Pfarre eine neue Orgel anschaffen wollte. Das heutige Instrument hatte nach Auskunft des Kapellener Kirchenvorstands der Orgelsachverständige des Erzbistums als „armselig klingend und äußerlich an Hässlichkeit kaum zu überbieten“ beschrieben. Er habe „sowohl aus liturgisch-musikalischen, als auch aus künstlerischen Gründen“ einen Neubau empfohlen. Vor einer weiteren Planung hatte das Erzbistums Köln eine Untersuchung des Gebäudezustandes gefordert. Dabei wurden „zu unserem Schrecken schwere Mängel festgestellt“, erklärt der Kirchenvorstand von St. Clemens in einem Informationsschreiben.

Erneuert werden müssen das Dach und das Gesims, aber auch die Ausfugung des Mauerwerks. „Die Ziegelsteine halten der Umweltbelastung stand, an den Fugen aber nagt der Zahn der Zeit“, sagt Kronen. Ebenso erneuert werden müssen die Einfassungen der Fenster. „Schweren Herzens“ hatte der Kirchenvorstand den Baumaßnahmen zugestimmt, „um unsere Kirche wieder in einen guten Zustand zu bringen“.

Die nun anlaufende Sanierung wird nach Auskunft von Johannes Kronen etwa 18 Monate in Anspruch nehmen. Der Großteil der Arbeiten erfolge außen, bei der Fenstererneuerung allerdings müsse auch im Gotteshaus ein Gerüst aufgestellt werden. „Gottesdienste finden dort weiter statt, die Kirche bleibt geöffnet“, sagt der Verwaltungsleiter. „Vielleicht muss aber mal eine Messe ausfallen“. Trotz der zusätzlichen Ausgaben hält die Kirchengemeinde weiterhin an ihrem Orgelprojekt fest.

Angesichts der Kosten, die die Gemeinde für die Sanierung stemmen muss, vertraut der Kirchenvorstand von St. Clemens darauf, dass die Gemeindemitglieder bei der Finanzierung der Kirchenorgel die Pfarre kräftig unterstützen. Dafür sollen Aktionen und Spendenaufrufe gestartet werden. Überlegt wird laut dem Verwaltungsleiter der Pfarreiengemeinschaft zudem, wie in der Nachbargemeinde St. Sebastianus in Hülchrath in Kapellen einen Orgelbauverein ins Leben zu rufen.

Die Hülchrather konnten Anfang dieses Jahres ihr neues, insgesamt 220.000 Euro teures Instrument einsegnen. Vorausgegangen war ein Kraftakt. Neben 40.000 Euro des Erzbistums und dem Verkaufserlös aus der alten Orgel konnten die Hülchrather in einem viele Jahre währenden Einsatz bislang 130.000 Euro beispielsweise durch Spenden, Kulturveranstaltungen und Orgelpfeifen-Patenschaften zusammenbringen.

Eine neue Orgel in der Kapellener Kirche „würde in der Pfarreiengemeinschaft Niedererft die Durchführung von Konzerten ermöglichen, die in anderen Kirchen wegen der Raumgröße und den vorhandenen Instrumenten unmöglich sind“, erklärt der Kirchenvorstand von St. Clemens.

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