Fitnessstudio in Grevenbroich Mit Muskelkraft und in kleinen Schritten zurück zu alter Stärke
Grevenbroich · Acht Wochen Stillstand - und jetzt ein verhaltener Neustart: Die NGZ begleitete das Fitnessstudio Uniquesport durch die vergangenen Wochen. Die letzte Folge unseres Dreiteilers erzählt davon, dass viele Menschen immer noch sehr vorsichtig sind.
„Sport ist gesund, Sport stärkt das Immunsystem!“ Eigentlich möchte sich Yücel Uzar auf den Grevenbroicher Marktplatz stellen und diese Botschaft laut ausrufen. Doch dafür ist im Moment keine Zeit. Seit das Fitnessstudio Uniquesport am 11. Mai wieder öffnet, ist viel zu tun – bei deutlich weniger Besuchern. „Wir haben genug Platz, sodass wir die Geräte auseinander rücken konnten“, sagt Inhaber Uzar.
Wo das nicht ging, wurden einzelne Kraftmaschinen gesperrt. Da sich jeder bei Trainingsbeginn an der Rezeption anmeldet, läuft dort beim Check-In ein Zähler. Höchstens 80 Trainierende gleichzeitig sind derzeit erlaubt. „Diese Zahl haben wir noch niemals erreicht.“ Der Spitzenwert lag bei 39 Personen.
Der Fitnessbetrieb läuft langsamer an als vermutet. Geschlossene Umkleiden und Duschen machen deutlich, dass man noch immer weit entfernt ist von einer Normalität, wie sie vor der Pandemie herrschte. Mit Kunden, die sich ganz abmelden, führt Uzar nach Möglichkeit ein Gespräch, um deren Gründe in Erfahrung zu bringen. „Dabei hat mir eine langjährige Kundin gesagt, dass sie wiederkommt, sobald ein Impfstoff gegen Covid 19 gefunden ist.“
Die Zurückhaltung scheint weit verbreitet zu sein – unter den Grevenbroichern. „Wir freuen uns, wenn wir derzeit eine Auslastung von 40 Prozent erreichen“, sagt Uzar und hofft inständig, dass die Infektionszahlen weiter sinken, damit weitere Lockerungen die Rückkehr zum Training erleichtern. Nur allzu gerne würde er den frisch renovierten Lounge-Bereich in Betrieb nehmen, der momentan noch komplett abgesperrt ist. Um Lockerheit und Optimismus zurückzugewinnen, fehle es derzeit an die positiven Botschaften.
Rückblick: Am 17. März mussten die Fitnessstudios schließen. Seither hat die NGZ Uniquesport acht Wochen lang durch die Pandemie begleitet. Verblüfft stellte Uzar zu Beginn der Krise fest, wie rasch Überbrückungsgelder ausgezahlt wurden – und dass es auch, nach einigen Fehlversuchen, mit der Kurzarbeit für die Mitarbeiter klappte.
Den Kunden erließ er anteilig die obligatorischen Mitgliedsbeiträge – kein Training – keine Gebühr, wofür sich viele bedankten, weil in den zurückliegenden Wochen alle knapp bei Kasse waren und Existenzängste hatten. Ende April war es dann schon wieder schwieriger im Umgang mit der Arbeitsagentur. Nun passiert der Start sehr verhalten. Yücel Uzar will sich davon nicht unterkriegen lassen: „Ich aber mal gespannt, wie es weitergeht.“
