Grevenbroich DLRG fürchtet um Existenz

Grevenbroich · Kein Sprungturm wegen eines flacheren Baus, ein kleineres, zu tiefes Becken: Die Pläne für das Schlossbad bringen den Grevenbroicher Rettungsschwimmern Probleme. Der 650 Mitglieder starke Verein sorgt sich um die Zukunft.

 Andreas Burger, Chef der DLRG Ortsgruppe Grevenbroich (r.), beim Training mit seinen Kollegen Jens Heins (l.) und Stefan Dresen im Schlossbad. Er fürchtete um die Vereinszukunft, wenn das Bad umgebaut wird.

Andreas Burger, Chef der DLRG Ortsgruppe Grevenbroich (r.), beim Training mit seinen Kollegen Jens Heins (l.) und Stefan Dresen im Schlossbad. Er fürchtete um die Vereinszukunft, wenn das Bad umgebaut wird.

Foto: M. reuter,

Die Ortsgruppe Grevenbroich der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) fürchtet um ihre Existenz — und den Schwimmunterricht in Grevenbroich. Andreas Burger (42), Leiter des 650 Mitglieder großen Vereins, sagt: "Wenn das neue Schwimmbad eher ein Freizeit- statt ein Sportlerbad wird, dann bekommen wir massive Probleme." Auf der Kippe stehe die Zukunft des Vereins — und damit auch die Schwimmkurse für Kinder und die Ausbildung der Lebensretter. Unverzichtbar für die DLRG-Ortsgruppe sind, so Burger, "ein Becken in Wettkampfgröße und mit einer Wassertiefe von 60 Zentimetern bis 1,20 Metern sowie eine mindestens drei Meter hohe Sprungmöglichkeit."

Das Schlossbad wird neu gestaltet. Die Pläne werden am 15. September im Arbeitskreis "Bad" vorgestellt. Zunächst wurden acht Varianten in unterschiedlicher Investitionshöhe entwickelt. Die künftige Schwimmstätte wird einzelne Elemente aufgreifen. So will das GWG als möglicher Betreiber etwa für das Hallenbad ein flacheres Gebäude errichten, die Rutsche soll durch einen Strömungskanal ersetzt und die Liegewiese am Freibad neu gestaltet werden. Auch eine Sauna ist geplant.

Andreas Burger wünscht sich, dass "die Schwimmvereine an der Diskussion beteiligt und auch ihre Wünsche berücksichtigt werden." Welche katastrophalen Folgen kürzere Schwimmzeiten für Vereine und veränderte Wasserflächen haben, hat die DLRG in Grevenbroich bereits zweimal erlebt: "Die Aufgabe des Hallenbads Gustorf und die Übernahme in Neukirchen haben einen drastischen Schwund von 600 Mitgliedern bedeutet. Warum sollen Menschen für einen Verein Geld zahlen, wenn sie nicht schwimmen können?"

Für die Grevenbroicher Rettungsschwimmer sei — neben ausreichenden Wasserzeiten — ein Becken mit variabler Tiefe unverzichtbar. "Wenn das Wasser zu tief ist, brauchen die Kinder mehr Zeit, um schwimmen zu lernen und die Kurse dauern länger", so der DLRG-Chef. Für das Schwimmabzeichen "Bronze" sei ein Sprung aus drei Meter Höhe vorgeschrieben.

Kindern fehlt Sicherheit im Wasser

Eine aktuelle Studie habe gezeigt, dass 30 Prozent der Fünftklässler nicht sicher schwimmen können — eine Gefahr auch in Grevenbroich: "Wenn wir weniger Anfängerkurse anbieten können, dann lernen weniger Kinder aus unserer Stadt schwimmen", so Burger.

(NGZ)
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