Existenzhilfe in Grevenbroich Die Tafel investiert kräftig in mehr Sicherheit

Grevenbroich · An der Merkatorstraße werden demnächst auch Raumluftfilter eingesetzt, um Kunden und Beschäftigte vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen.

 Fiebermessen gehört auch zum Sicherheitskonzept.

Fiebermessen gehört auch zum Sicherheitskonzept.

Foto: Dieter Staniek

Um ihren Betrieb während der Pandemie aufrecht erhalten zu können, baut die Existenzhilfe ihr Sicherheitskonzept aus. Noch in dieser Woche sollen drei leistungsstarke Raumluftfilter in den Räumen an der Merkatorstraße eingesetzt werden. „Damit wollen wir das Risiko einer Corona-Infektion soweit wie möglich minimieren, um die Lebensmittelversorgung von bedürftigen Menschen weiterhin sicherstellen zu können, berichtet Geschäftsführer Wolfgang Norf.

Die Tafel verteilt kostenlos Alltagsmasken und Desinfektionsmittel an ihre Kunden, in den Ausgabestellen wurden Speischutze installiert, während der Lebensmittelverteilung sorgen Security-Kräfte dafür, dass Abstände eingehalten werden. Zudem muss sich jeder Kunde einer Fiebermessung unterziehen. „Diese Maßnahmen haben sicherlich dazu beigetragen, dass weder bei unseren Kunden noch bei unserem Personal eine Infektion bekanntgeworden ist“, sagt Norf.

Um die Haupt-Ausgabestelle nahe des Bahnhofs noch sicherer zu machen, werden dort demnächst auch Raumluftfilter installiert. „Sie werden über ein Förderprogramm der Tafel Deutschland finanziert und sind für uns kostenlos“, berichtet der Geschäftsführer. Die Geräte – jedes wälzt stündlich 697 Kubikmeter Luft um – werden in der Ausgabestelle, in der Kleiderkammer und in den Sozialräumen aufgebaut.

Die Tafel versorgt wöchentlich rund 650 Menschen an der Merkatorstraße in Grevenbroich sowie in den Tafel-Domizilen in Jüchen, Kapellen, Wevelinghoven und der Südstadt. Normalerweise sind etwa 100 Beschäftigte im Einsatz, um den Betrieb sicherzustellen, momentan muss die Existenzhilfe aber mit einem rund 60 Mitglieder starken Team auskommen. „Gut 40 unserer Mitarbeiter sind im Risiko-Alter, einige haben zudem Vorerkrankungen“, sagt Norf. „Sie bleiben daher sicherheitshalber zu Hause.“

Weil es an Kräften fehle, hätten einige Ausgabestellen eigentlich geschlossen werden müssen – aber: „Das Personal leistet derzeit Mehrarbeit, damit alles wie gewohnt weiter laufen kann“, betont der Geschäftsführer. „Unsere Leute machen das aber gerne, auch wenn hin und wieder ein, zwei Stunden länger gearbeitet werden muss.“

Zu tun gebe es nach wie vor reichlich. Denn die Existenzhilfe werde von Händlern und Gewerbetreibenden derzeit außerordentlich gut mit Überproduktionen versorgt. „Die Spendenbereitschaft ist momentan wirklich sehr groß“, betont Wolfgang Norf. „Das kann vielleicht auch daran liegen, dass einige Tafeln im näheren Umfeld bereits haben schließen müssen.“

(wilp)
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