Innovatives Projekt mit Bedburg Neuer Windpark auf altem Tagebau-Areal

Grevenbroich/Bedburg · Im Frühjahr will RWE mit dem Bau eines weiteren Windparks in der Nachbarschaft von Grevenbroich beginnen. Der künftige Windpark „Bedburg A 44n“ liegt auf rekultiviertem Tagebau­gelände an der gleichnamigen Neubaustrecke der Autobahn.

Der „Kooperations-Windpark“ auf der Königshovener Höhe.

Der „Kooperations-Windpark“ auf der Königshovener Höhe.

Foto: RWE

Errichtet werden dort demnächst fünf Windkraftanlagen des Herstellers „Nordex“ mit jeweils 5,7 Megawatt Nennleistung und einer Nabenhöhe von 164 Metern. Sie sollen Anfang 2022 in Betrieb gehen.

Das Projekt wird wie der benachbarte Windpark „Königshovener Höhe“ (67,2 Megawatt) ein Joint Venture von Stadt Bedburg (49 Prozent) und RWE Renewables (51 Prozent). Die Anteile am Windpark „Bedburg A 44n“ sind identisch. Vier der Windräder werden mit der vorhandenen elektrischen Infrastruktur der RWE Power im Tagebau Garzweiler ins Netz der öffentlichen Versorgung einspeisen.

Die fünfte Anlage soll den erzeugten Strom über die im Bau befindliche Ressourcenschutz-Siedlung Bedburg-Kaster ins Netz einspeisen. Dies ist ein Wohnungsbau-Projekt mit 130 Einheiten, bei dem nicht nur das Energiekonzept, sondern auch die Architektur und das städtebauliche Programm innovativ sind. Auch bei diesem Vorhaben arbeiten Bedburg und RWE zusammen, diesmal sogar im Verbund mit Partnern wie Eon, Westnetz und der Faktor-X-Agentur. Es wird vom Bundeswirtschaftsministerium als „Reallabor der Energiewende“ gefördert. Die Vision der Planer: Ein Teil des Stroms der fünften Windenergieanlage versorgt – unter Einbeziehung eines Energiespeichers – die Ressourcenschutz-Siedlung. „Den neuen Windpark anzudocken bedeutet, dass wir in Bedburg auch auf dem Gebiet der Energiespeicherung, ihrer Verteilung und der Nutzung bundesweit einzigartig sind“, sagt Bürgermeister Sascha Solbach.

Der Windpark sei bereits der sechste, den der Energiekonzern im Rheinischen Revier errichtet. „Dort werden wir bald mehr als 200 Megawatt an Windkraft installiert haben“, betont RWE-Managerin Katja Wünschel. Bundesweit betreibe der Konzern bereits Onshore-Windparks mit einer Kapazität von rund 650 Megawatt. Derzeit baut das Unternehmen mit der NEW Re und der Stadt Jüchen den Kooperationswindpark „Jüchen A 44n“ (27 Megawatt). Es werden sechs Anlagen auf rekultivierter Fläche des Tagebaus Garzweiler errichtet. Sie sollen im Frühjahr in Betrieb gehen.

(wilp)
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