Grevenbroich Brände seit Monaten ungeklärt

Grevenbroich · Seit einem halben Jahr hält eine Brandserie Barrenstein und Umgebung in Atem. Die Polizei hat ihre Präsenz verstärkt und ermittelt in Richtung Brandstiftung. Bewohner befürchten, dass ein "Feuerteufel" am Werk ist.

Die Polizei ist in und um Barrenstein verstärkt im Einsatz, die Kriminalpolizei ermittelt. Viele Bewohner sind in Sorge - befürchten, dass ein "Feuerteufel" im Ort sein Unwesen treibt. Immer wieder schlagen nachts die Flammen hoch, ertönen die Martinshörner der anrückenden Feuerwehren - seit einem halben Jahr.

Im März begann in Barrenstein und Umgebung eine Brandserie, Scheunenanbauten, ein Reifenstapel, ein Gewächshaus und ganze Lagerhallen gingen in Flammen auf. "Die Leute sind nach wie vor in Sorge, viele schlafen nachts nicht mehr ruhig. Zum Glück ist in den vergangenen Wochen nichts mehr passiert", sagt ein Bürger, der nicht genannt werden will. "Wir ermitteln in Richtung Brandstiftung", erklärt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold bei der Polizei in Neuss. Offen ist noch, ob es sich um eine Brandserie mit dem oder den selben Tätern handelt. Deren Vorgehen ist nämlich noch unklar, Hinweise auf Brandbeschleuniger liegen beim Kriminalkommissariat 11 nicht vor.

Zum Täterkreis sagt Polizeisprecher Arnold, dass vieles dafür spreche, "dass ein Ortskundiger die Feuer gelegt haben könnte". Auffällig ist zudem, dass der mutmaßliche Brandstifter immer nachts oder am frühen Morgen zündelte. Der Sachschaden geht mittlerweile in die Millionen.

10. März 2011 An der Wevelinghovener Straße brannte das Vordach eines Gebäudes, das als Geräte- und Lagerraum diente.

15./16. März Ein 800 Quadratmeter großes Gewächshaus der Gärtnerei Krüppel an der Hoeninger Straße geht in Flammen auf. Nur wenige Meter weiter schläft die Familie - bis ein ihr unbekannter Mann sie alarmiert.

28. April Der Fachwerkanbau eines Hauses an der Wevelinghovener Straße brennt.

13. Mai Im benachbarten Allrath, an der B 59, brennt ein rund 300 Quadratmeter großer Reifenstapel, Die Lagerhalle nebenan bleibt bis auf angekokelte Paneelen verschont.

26. Mai Wieder ertönen Martinshörner: Flammen schlagen aus einem Scheunenanbau mit Brennholzstapeln am Heyderhof. Eine Hündin bemerkt das Feuer als erste, ihr Bellen weckt Anwohner. Zum Glück liegen die Reitställe mit 95 Pferden weiter entfernt.

19. Juni Großeinsatz für die Feuerwehr: drei Lagerhallen auf dem Komphof, in denen Kartoffeln und Geräte gelagert wurden, werden ein Raub der Flammen. Insgesamt 75 Feuerwehrleute sind im Einsatz.

23. August Eine Scheune an der Wevelinghovener Straße brennt. Der Eigentümer kann seine Hühner retten, erleidet aber eine Rauchgasvergiftung, muss ins Krankenhaus. Zwei historische Traktoren, die in der Scheune stehen, werden stark beschädigt.

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