Grevenbroich Im Club der kleinen Forscher

Grevenbroich · An der Grevenbroicher Jugendkunstschule läuft – in Kooperation mit dem "Verein Deutscher Ingenieure" – die zweite Runde des "Forscherclubs". Mit einfachen Experimenten soll das Interesse an Naturwissenschaften geweckt werden. Die Nachfrage ist groß, Wartelisten bestehen.

 Jan-Niklas forscht: Warum leuchtet die Lampe nicht, obwohl der Stromkreis doch gerade noch geschlossen war? Einblick in den beliebten "Forscherclub" der Jugendkunstschule (Juks): Er soll wissenschaftlichen Nachwuchs fördern.

Jan-Niklas forscht: Warum leuchtet die Lampe nicht, obwohl der Stromkreis doch gerade noch geschlossen war? Einblick in den beliebten "Forscherclub" der Jugendkunstschule (Juks): Er soll wissenschaftlichen Nachwuchs fördern.

Foto: M. reuter

Man nehme: Krokodilklemmen, Batterienblöcke, Glühlampen, etwas Zeit und neugierige Kinder. Das Ziel: Den Mädchen und Jungen soll ein Licht aufgehen. Nach einer kurzen Entdeckungsphase hat es jeder der kleinen Forscher geschafft, sein Lämpchen zum Glühen zu bringen. Willkommen im "Forscherclub" der Jugendkunstschule (Juks). Statt am Samstagvormittag das Auto zu waschen, einzukaufen oder Alltägliches zu erledigen, haben sich neun Eltern mit ihren Kindern Zeit für Experimente genommen. Nicht nur die Jüngsten sind begeistert, auch die Erwachsenen: "Alleine macht man so etwas ja doch weniger", meint Uwe Jaspers aus Jüchen, Vater von zwei Kindern. Ehefrau Britta war zufällig auf das Angebot gestoßen.

2010 wurde an der Grevenbroicher Juks der erste "Forscherclub" angeboten. Initiiert hat ihn Ingenieur Wolf Ostler. "Auf die Idee kam er beim Experimentieren mit seinen Enkeln", erzählt Frank Stermann, einer der Dozenten des Forscherclubs, ebenfalls Ingenieur und Wolf Ostlers Schwiegersohn. Das Ziel der sechs jeweils 90-minütigen Veranstaltungen: bei den Kindern die Lust an Naturwissenschaften und Technik zu wecken. Umgesetzt wird das Projekt mit Unterstützung des "Vereins Deutscher Ingenieure" (VDI), der sich davon die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verspricht. Vorteile für die Eltern: Sie müssen nur Materialkosten zahlen – und die Wohnungseinrichtung trägt keine Versuchsspuren davon.

Beim ersten Versuch zum Thema "Stromfluss" können die Jungen und Mädchen ab sechs Jahren auf einfache Art erleben, wie Strom funktioniert, welche Materialien leiten und welche nicht. Was etwa der neunjährige Jan-Niklas spannend findet: "Den Fehler zu suchen", als der große Stromkreis plötzlich nicht mehr funktioniert. Gesagt, getan. Was wohl allen Kindern gefällt: Ihre Eltern assistieren nur, übernehmen die notwendigen, aber eher langweiligen Tätigkeiten, wie die Versuchsprotokolle zu schreiben.

Marcus Rembges (42) hilft neben Frank Stermanns bei den ersten Schritten in die spannende Welt des Forschens. Im vergangenen Jahr war der Ingenieur mit Sohn und Tochter selbst Kursusteilnehmer. Jetzt unterstützt er das Dozententeam, zu dem neben Frank Stermann noch Michael Krabbe, Udo Schroers und Wolf Ostler gehören. Es könnte weitere Dozenten geben, denn die Nachfrage nach dem "Forscherclub" ist so groß, dass zwei Samstags-Kurse laufen. "Es gibt bereits Wartelisten", sagt Claudia Bodewig von der Juks.

Die kleinen Forscher freuen sich auf den nächsten Termin, dann müssen sie Blätter mitbringen. Und die würden sie wie Richard am liebsten gleich sammeln.

(NGZ)
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