Serie Willkommen In Jüchen Auf der Suche nach Arbeit und einer Tagesmutter

Grevenbroich · Die junge Familie Simoneit/Dreyer hat noch Startschwierigkeiten bei ihrem Neuanfang in Jüchen: etwa Beruf und Kind zu vereinbaren.

 Die vierjährige Pauline Simoneit in ihrem Kinderzimmer.

Die vierjährige Pauline Simoneit in ihrem Kinderzimmer.

Foto: t.t.

Jüchen/Magdeburg Richtigen Schnee, nicht nur mal ein paar Flöckchen wie in Jüchen, erleben Charlene Simoneit mit ihrer vierjährigen Tochter Paula und ihr Lebensgefährte Martin Dreyer aktuell in ihrer "alten" Heimat bei Magdeburg. Vor wenigen Monaten bzw. Tagen ist die junge Familie nach und nach in Jüchen eingezogen, wo sie jetzt heimisch werden möchte. Aber ihre richtige Heimat sei noch in Ostdeutschland, gibt Charlene Simoneit im Telefonat mit der NGZ-Redaktion zu. "Hier sind unsere Verwandten und Freunde. Und Pauline hat hier eben auch ihre Spielkameraden, und Opa und Oma freuen sich, die Kleine wiederzusehen", berichtet die 23-Jährige. Einen kurzen Heimataufenthalt nutzt die junge Familie, um die "alte" Wohnung komplett auszuräumen. Doch Charlene Simoneit ist in ihrer neuen Heimat Jüchen nicht untätig gebliebem, seitdem sie ihrem Lebensgefährten gefolgt ist, der vor einigen Monaten bereits in Düsseldorf eine Arbeitsstelle gefunden hatte. Vorrangig kümmert sich die ausgebildete Bankkauffrau nun um einen Arbeitsplatz für sich selbst. Doch das gestalte sich gar nicht so einfach: "Ich habe mich in meinem erlernten Beruf bei Geldinstituten und Finanzberatern beworben, aber es wird immer nach meiner Berufserfahrung gefragt. Woher soll ich die mit 23 Jahren denn haben", fragt sich die Mutter einer vierjährigen Tochter und spricht damit gleich das zweite Problem an: Pauline Simoneit hat zwar einen Kitaplatz in der "Villa Kunterbunt". "Die Kita geht nur bis 16.30 Uhr, deshalb brauche ich auch noch zusätzlich eine Tagesmutter für Pauline", sagt Simoneit und fügt hinzu: "Ich bin schließlich erst 23 Jahre. Da will ich nicht zu Hause sitzen, sondern auf jeden Fall Vollzeitarbeiten."

 Neu-Jüchener: Martin Dreyer und Charlene Simoneit.

Neu-Jüchener: Martin Dreyer und Charlene Simoneit.

Foto: Selfie

Sie hat jetzt auch über Facebook versucht, Informationen über Tagesmütter zu bekommen, sagt die junge Mutter, die aber Wert darauf legt, dass ihre Tochter professionell und verantwortlich betreut wird: "Wir haben da schon mal schlechte Erfahrungen gemacht", deutet sie an und erklärt damit auch, weshalb sie auf ein Angebot jetzt nicht eingehen möchte, das ihr eine ältere Dame gemacht hatte. So wollte sich eine Rentnerin, die selbst aus Magdeburg stammt, zum Babysitten bei Familie Simoneit/Dreyer einfinden: "Wir sind dankbar für solche Angebote, aber wir haben uns wegen unserer schlechten Erfahrungen dagegen entschieden," sagt sie. Nun hofft die 23-Jährige, wenn sie nach Jüchen in ihre neue Wohnung mit dem restlichen Hausrat aus Magdeburg zurückkehrt, auf zwei Dinge: möglichst gute Nachricht von einem Arbeitgeber, bei dem sie sich bereits vorgestellt hat, und auf eine Betreuung für Pauline, die über die Randstunden des Kindergartens hinausgeht.

(NGZ)
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