Grevenbroich Als Mönch in der Probezeit

Langwaden · Am Sonntag legte Matthias Malek (22) seine Profess in Kloster Langwaden ab: Für die nächsten drei Jahre bindet er sich damit als Mönch an die Zisterzienser. Warum er sich für diesen Weg des Glaubens entschied.

 Hat das zeitliche Gelübde als Mönch abgelegt: Matthias Malek (22). Er hat im Kloster Langwaden seine spirituelle Heimat gefunden.

Hat das zeitliche Gelübde als Mönch abgelegt: Matthias Malek (22). Er hat im Kloster Langwaden seine spirituelle Heimat gefunden.

Foto: H. Jazyk

So jungen Zuwachs gibt es im Kloster Langwaden eher selten. Der 22-jährige Frater Matthias Malek legte gestern seine Profess ab. Damit bindet er sich für die nächsten drei Jahre an die klösterliche Gemeinschaft. Mit einer Dankmesse feierten die Mönche sein Gelübde.

Seit zwei Jahren bereits lebt Frater Matthias im Kloster Langwaden. Eine Zeit, in der er sich intensiv auf den klösterlichen Alltag vorbereitet hat. Zwar kommt der gebürtige Düsseldorfer aus einem gläubigen katholischen Elternhaus, übermäßig fromm sei er während seiner Kindheit und Jugend jedoch nicht gewesen: "Das Gebet war mir zwar immer wichtig", sagt er. Unmittelbar nach dem Abitur orientierte er sich jedoch erst einmal in alle Richtungen. "Ich hatte mir sogar schon einen weltlichen Studienplatz gesucht", erinnert er sich. Wirtschaftsinformatik sollte es sein.

Doch während seines Zivildienstes in einem Altenheim entwickelte sich dann der Wunsch Priester zu werden. Vor allem die Arbeit mit kranken und sterbenden Menschen gab ihm einen starken Glaubens-Impuls: "Ich habe mich nach dem Sinn des Lebens gefragt und wollte intensiv christlich leben." Zunächst dachte er eher an einen seelsorgerischen Werdegang in einer Kirchengemeinde. Dann entschied er sich jedoch für ein klösterliches Leben. "Ich wollte einfach spirituell weiter wachsen", sagt er.

Über das Internet kam er schließlich zu den Zisterziensern. Pater Prior Bruno Robeck erinnert sich: "Er hat mich dann per E-Mail kontaktiert und war anschließend einige Male als Gast hier." In dem ungewöhnlichen Entschluss endgültig ins Kloster zu gehen, haben Matthias Malek sein Umfeld sowie seine Familie immer unterstützt. Seine Eltern besuchen ihn regelmäßig und auch zu seinem Bruder hat er ein gutes Verhältnis, obwohl dieser einen ganz anderen Weg eingeschlagen hat: Als Soldat ist er derzeit in Afghanistan stationiert. Gewisse Parallelen sieht Frater Matthias dennoch: "Ich verstehe mich als Soldat Christi. Ich kämpfe auch, aber meine Waffen sind eben andere." Der Kontakt zu Freunden aus der Schulzeit ist hingegen in den vergangenen Jahren durch das Klosterleben lockerer geworden. Während seines nächsten Urlaubs will der junge Mönch jedoch einige Freundschaften wieder intensivieren.

Erster Kontakt per Mail

Mit seiner Profess hat sich Frater Matthias zunächst für drei Jahre an das Kloster gebunden. Danach kann er die ewige Profess ablegen und geloben, für immer in Langwaden zu bleiben. Sein Ziel: "Ich möchte Priestermönch werden." Entweder wird er in Köln am Priesterkonvent Theologie studieren oder in ein Benediktiner-Kloster in die Schweiz gehen. "Mit Gottes Hilfe wird es weitergehen", weiß er.

(NGZ)
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