Geldern LVR-Klinik bietet neue Hilfe für Patienten

Geldern · Am Standort Geldern ist das Konzept der Transitionspsychiatrie umgesetzt worden. Damit kommt es zu einer fächerübergreifenden Kooperation, die besonders für junge Betroffene von großer Bedeutung ist.

 Anita Tönnesen-Schlack ist die Ärztliche Direktorin.

Anita Tönnesen-Schlack ist die Ärztliche Direktorin.

Foto: Matthias Grass

„Transitionspsychiatrie“ – so heißt ein neues Behandlungsangebot, das die LVR-Klinik Bedburg-Hau am Standort Geldern installiert hat. Sie berichtet, dass damit eine wichtige Kooperation zwischen dem Fachbereich Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie und der Erwachsenenpsychiatrie erfolgreich umgesetzt werden. Damit könne vor allem die direkte, übergangslose Weiterbehandlung von jungen, aber inzwischen volljährig gewordenen Patienten gewährleistet werden. Im Übergang werde eine Therapieplanung vom Ärzte- und Therapeutenteam erstellt.

„Nun ist es endlich soweit“, freut sich Anita Tönnesen-Schlack, Chefärztin der Abteilung Erwachsenenpsychiatrie III und Ärztliche Direktorin der LVR-Klinik Bedburg-Hau. Nach ihrer Darstellung profitieren die ersten Patienten in Geldern von den neuen Ansätzen. Es liege schließlich auf der Hand, zwei Fachabteilungen vor Ort und ihre Expertisen zu verknüpfen und Patienten im Übergang eines kritischen Reifungs- und Lebensabschnittes gemeinsam zu behandeln.

„Bei schweren psychischen Erkrankungen gilt es, keine Chancen zu vertun, keine wichtige Behandlungszeit zu verlieren“, betont die Ärztin. „Durch eine psychische Erkrankung kann gerade ein junger Mensch viel verlieren, da die Erkrankung doch immer psychische, körperliche, familiäre, soziale und auch berufliche und somit mannigfache Konsequenzen für das weitere Leben hat“, weiß sie aus ihrer langjährigen Erfahrung.

Als Diplom-Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin und als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie kenne sie zudem genau die Bedeutung früher Erkennung und Intervention bei jungen Erwachsenen und deshalb ihr besonderes Engagement für diese Kooperation. Auch Beate Linnemann, seit April neue Chefärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie, ist von der neuen Konzeption begeistert. „Ich große Chancen in der Zusammenarbeit für die uns anvertrauten jungen Menschen“, so Linnemann.

 Beate Linnemann, Chefärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Beate Linnemann, Chefärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Auch sie steht, als Fachärztin für Kinderheilkunde und für Kinder- und Jugendpsychiatrie für gute Ansätze inter- und auch multidisziplinärer Kooperation. Eine gute psychiatrische Versorgung im Südkreis Kleve ist zudem ein besonderes Anliegen des Landschaftsverbandes Rheinland und der LVR-Klinik Bedburg-Hau. „Für mich persönlich gilt daher, Nachbarschaften fruchtbar zu nutzen und nachbarschaftliche Vernetzungen zu implementieren. Dies ist hier geradezu beispielhaft gelungen“, betont Tönnesen-Schlack.

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