Alte Ölmühle an der Kempener Straße Benzol-Alarm in Wachtendonk – Grundwasser ist verunreinigt

Wachtendonk · Anwohner des alten Ölmühlengeländes sollten vorerst das Wasser aus ihren Brunnen nicht nutzen. Auf dem Gelände wurden Verunreinigungen festgestellt, die Vorsichtsmaßnahmen erforderlich machen.

 Die Gebäude der alten Ölmühle Backes in Wachtendonk.

Die Gebäude der alten Ölmühle Backes in Wachtendonk.

Foto: Hoene

Einige Bürger in Wachtendonk sollten in nächster Zeit darauf verzichten, Grundwasser aus dem eigenen Brunnen zu nutzen. Es handelt sich um die Nachbarn des Grundstücks der ehemaligen Ölmühle an der Kempener Straße 47/Ecke Ostring. Auf dem Gelände wurden Verunreinigungen festgestellt, die Vorsichtsmaßnahmen erforderlich machen.

Wie die Gemeindeverwaltung am Donnerstag mitteilte, informierte der Kreis Kleve die Anwohner und die Gemeinde Wachtendonk darüber, dass durch Boden- und Grundwasseruntersuchungen auf dem Gelände der ehemaligen Ölmühle Backes Bodenverunreinigungen festgestellt wurden. Diese haben zu einer auf dem Grundstück der Ölmühle feststellbaren Grundwasserverunreinigungen geführt. Für einen der Stoffe, Benzol, sei der in der Trinkwasserverordnung festgelegte Grenzwert deutlich überschritten.

Wie die Verwaltung weiter ausführt, ist bislang noch nicht nachgewiesen, dass sich diese Verunreinigungen mit dem Grundwasser über die Grundstücksgrenze hinaus bewegt haben. Das könne jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die Annahme, dass die Verunreinigung sich in die Nachbarschaft ausgedehnt hat, liege durch Vergleich mit anderen Fällen nahe. Ohne dass bisher genaue Erkenntnisse über Ausdehnung und Stärke der Grundwasserverunreinigung außerhalb des Grundstückes der ehemaligen Ölmühle bekannt sind, empfiehlt der Kreis Kleve aus Vorsorge gegen eine mögliche Gesundheitsgefährdung aufgrund einer Verschleppung der Schadstoffe den unmittelbaren Anwohnern dringend, sofern auf einem Grundstück ein Brunnen vorhanden ist, das Grundwasser bis auf Weiteres nicht daraus zu fördern und zu nutzen. Weitere Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung zwischen Kreis- und Gemeindeverwaltung.

Die Ölmühle Backes wurde 1877 gegründet und stellte nach Angaben der Gemeindeverwaltung bis etwa 1940 Leinöl zu Nahrungszwecken her. Ab 1940 wurde das Leinöl zu Lacken und zu anderen industriellen Produkten verarbeitet. Der Betrieb wurde ungefähr in den 80er-Jahren eingestellt.

Laut Bürgermeister Paul Hoene hatte die Gemeinde das Gutachten in Auftrag gegeben, die Prüfung dauerte von Dezember bis Februar. Das seit rund 30 Jahren zum größten Teil brachliegende Areal soll für die Nahversorgung, etwa für einen Supermarkt, genutzt werden. Hoene: „Das ist unser Wunschtraum.“

Der Kreis, so der Bürgermeister, habe die Anwohner in einem 100-Meter-Radius um Wasserproben gebeten. Jetzt müsse man deren Analyse abwarten.

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