Suche 10.000 Euro Finderlohn für roten Bulli

Issum · Der VW-Bus verschwand aus der Garage von Marcus Hetzel. Der Issumer hängt an dem Auto, weil er es selber aufbereitet hat. Seit Dienstag wird der T2 vermisst. Der Besitzer hofft auf Hinweise zum Verbleib des Oldtimers.

 So sieht der gesuchte Issumer Oldtimer-Bulli aus.

So sieht der gesuchte Issumer Oldtimer-Bulli aus.

Foto: Hetzel

Das feuerrote Fahrzeug ist nicht zu übersehen. Umso deutlicher wurde Marcus Hetzel die Leere bewusst, die in seiner Garage herrscht. Daraus wurde der Bulli mit dem Kennzeichen KLE-07610 entwendet. Erst wollte der Issumer nicht an einen Diebstahl glauben. „Ich habe gezweifelt und überlegt, ob ich den woanders hingestellt habe. Aber dann war schnell klar, das kann nicht, der ist weg“, sagt der Bauunternehmer.

Einen Tag später war ihm auch klar, dass er einen Finderlohn aussetzt. Wer ihm den feuerroten T2 zurückbringt, bekommt 10.000 Euro. Das ist ihm die Sache wert. „Ich habe das Auto komplett selber restauriert, jede Schraube in der Hand gehabt. Da hängt Herzblut dran“, sagt der 43-Jährige. Nicht nur, weil er rot ist und ein Oldtimer, fällt das Fahrzeug auf. Der Schriftzug der Firma, „Hetzel Bauunternehmung seit 1865“ ziert das Fahrzeug, und darunter steht auch die Telefonnummer.

Das Fahrzeug hat Marcus Hetzel als Feuerwehr-Bulli erstanden. Damals hatte der VW 20.000 Kilometer auf dem Tacho. Stolz ist Hetzel, dass der Bus aus dem Jahr 1971 im Originalzustand war, auch wenn aufgrund des Alters einiges zu tun war.

Die Wochenenden und Abendstunden verbrachte er dann beim Bulli und ersetzte, was ersetzt werden musste, zum Beispiel bekam das Auto neue Bremsschläuche. Am 26. März 2010 hat er den VW angemeldet, zwei Jahre hat es gebraucht, den Wagen fertig zu machen. Rausgeholt wurde der rote Oldtimer nur für Fahrten ins Blaue, bei gutem Wetter. Er ist ein Liebhaberstück. „Wer ihn jetzt bei Regen draußen gesehen hat, dann ist es schon einer der Ganoven gewesen“, sagt Hetzel.

Wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass sein Bulli wieder auftaucht, das weiß er nicht. Über die sozialen Netzwerke im Internet ist der Verlust schon fleißig geteilt worden. Einer, der die Information weitergegeben hat, ist Frank Schröder. Mittlerweile ist der Aufruf bis nach Hamburg, München und über die Landesgrenzen hinaus gegangen. Auch in der Schweiz und Italien wird nach dem Fahrzeug gefahndet. Natürlich hält er auch selber die Augen auf, wenn er unterwegs ist, sagt Hetzel. Aber wenn der irgendwo in der Nähe Issums abgestellt worden wäre, hätte er es bestimmt erfahren. Denn täglich fragen ihn Menschen, was denn mit dem Bulli sei. Das Verschwinden ist Thema in Issum.

Hetzel weiß, dass er mit seiner Sorge nicht alleine ist. Täglich würden Bullis geklaut, sagt der Issumer. Auch der Nachfolger, der T3, sei sehr gefragt. Zuletzt seien drei T3-Bullis an einem Tag in Köln weggekommen. Schuld sein könnte der Hype, der aktuell um das Fahrzeug gemacht wird, überlegt der Issumer laut. Denn in vielen Fernsehwerbungen tauche das Auto als nettes Beiwerk auf. Ihn wundert das nicht. „Der Bulli hat ein liebes Gesicht.“ Und das möchte er bald wieder sehen. In seiner Garage.

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