Geldern Father Joseph bittet um Hilfe

Geldern · Der Geistliche aus Ghana zu Gast im Gemeindesaal von St. Maria Magdalena Geldern. Bei einem neuen Projekt mit einer Berufsschule und einer Vorschule sollen Strukturen aufgebrochen werden.

 Eindrucksvoll schilderte Father Joseph die Verhältnisse in New Yakasi. Roman Stibi übersetzte.

Eindrucksvoll schilderte Father Joseph die Verhältnisse in New Yakasi. Roman Stibi übersetzte.

Foto: arfi

Im Gemeindesaal der Maria Magdalena Kirche in Geldern gab es am Dienstagabend ein Treffen der besonderen Art. Wenn man ganz unvoreingenommen an diesem Ort war, könnte man denken, es habe sich um ein riesiges Familientreffen gehandelt. Zu Gast war Father Joseph Kobina Otoo aus Ghana. Seit 28 Jahren besteht nun schon die Freundschaft zwischen dem katholischen Priester aus Afrika und der Gelderner Kirchengemeinde beziehungsweise der KAB St. Josef Geldern. Da ist es nicht verwunderlich, dass die rund 30 Besucher ihn wie einen Freund begrüßen, umarmen und ihm kleine Geschenke mitgebracht haben.

Doch Father Joseph kommt auch mit einer Botschaft nach Geldern. Genauer: mit einer erneuten Bitte um Hilfe. Er arbeitet und lebt in New Yakasi, einer kleineren Gemeinde in Ghana. Dort hat er schon viele positive Dinge bewirken können. Nach schweren Schicksalsschlägen, die die ganze Region betroffen haben, hat der Geistliche nie aufgegeben. Sein Glaube hat ihn und die ganze Region zusammen gehalten. Denn nach schweren Regenfällen im Jahre 1945 war das ursprüngliche Gebiet Yakasi völlig überschwemmt. Die Bewohner flüchteten in höhere Bergregionen und siedelten dort neu an. Als die Wassermassen wieder zurückgingen, sind die älteren Bewohner wieder zurück ins Tal gezogen. Die Jüngeren jedoch blieben in der Bergregion und gründeten dort den Ort "New Yakasi".

70 Prozent der Bevölkerung sind Katholiken. 2009 wurde New Yakasi zu einer eigenständigen Gemeinde, bestehend aus 50 kleinen Ortschaften mit 30 Kirchen. Father Joseph ist für alle Mitglieder der katholischen Gemeinde zuständig. Gottesdienste gibt es nur alle zwei Wochen in wechselnden Kirchen.

Father Joseph liegt besonders die Bildung der Kinder am Herzen. Denn der Besuch in der Schule ist für die Kinder nicht nur mit einem längeren Fußmarsch verbunden, sondern auch erst möglich, nachdem sie Wasser für die Familie besorgt haben. "Oft liegen die Wasserstellen bis zu acht Kilometer weit entfernt", berichtete er. Durch viele Spender, unter anderem aus Geldern, konnten zahlreiche Brunnen in der Region gebaut werden. Diese tragen nun auch den Namen der jeweiligen Spender.

Die Region ist geprägt durch die vielen Kakaoplantagen, die den Bauern ein sicheres Einkommen bieten. Doch oft geht das nur, wenn hier auch die Kinder mitarbeiten. In Ghana ist es in den meisten Familien üblich, dass die Kinder mitarbeiten und nur eine kurze Zeit die Schule besuchen. Mit einem neuen Programm, welches eine Art Berufsschule beinhaltet sowie auch eine Vorschule, sollen die Strukturen aufgebrochen werden.

Mit Hilfe von Spenden können auch die Menschen in Geldern dazu beitragen, dass es in Ghana eine Verbesserung für die Kinder und ihre Familien gibt. Wer Father Joseph unterstützen möchte, kann dies unter folgender Spendennummer tun: KAB St. Josef Geldern: IBAN: DE47 3601 0043 0151 6184 38 BIC: PBNKDEFFXXX - Postbank Essen.

(sina)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort