Erkrath Politik treibt Digitalisierung voran

Erkrath · Weil wohl bis Ende des Jahres und sogar darüber hinaus reguläres Unterrichten nur teilweise möglich ist, fordern Ratspolitiker eine bessere digitale Ausrüstung der Erkrather Schulen. Es sei jetzt an der Zeit, die Schulen digital auf Vordermann zu bringen, unterstreicht beispielsweise die CDU.

 Unser Archivfoto zeigt den Informatikunterricht, der am Gymnasium Hochdahl ab Klasse 5 dazugehört – vor Corona war das noch möglich.

Unser Archivfoto zeigt den Informatikunterricht, der am Gymnasium Hochdahl ab Klasse 5 dazugehört – vor Corona war das noch möglich.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

 „Unterricht kann gestreamt werden, Lehrer können zum Beispiel alle paar Tage per Videoanruf Kontakt zu Schülern aufnehmen, Selbstlernprogramme können den Präsenzunterricht ergänzen. All dies kann helfen, dass unsere Schüler trotz Corona-Krise gut und umfassend ausgebildet werden und alle Chancen für einen erfolgreichen Berufs- und Lebensweg haben“, sagt Marc Hildebrand, schulpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion und selbst Lehrer. Daher sollten jetzt Laptops und Whiteboards angeschafft, Lizenzen erworben und WLAN ausgebaut werden.

Die Voraussetzungen dafür sind gut: Denn erstens sind bereits alle Schulen in Erkrath an das schnelle Glasfasernetz angeschlossen. Und zweitens stellt der Digitalisierungspakt des Bundes Erkrather für Schulen rund 1,25 Millionen Euro für digitale Infrastruktur bereit, wie der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Untrieser informiert. Pädagogische Konzepte jetzt schnellstmöglich fertigestellt werden, damit das Geld an fließen könne.

Wenn der Schulausschuss am 27. Mai tagt, will die CDU von der Verwaltung wissen, wie der Stand der Dinge ist, welcher Anschaffungsbedarf bei digitalen Endgeräten an den Schulen besteht und ob es derzeit in angemessener Form online unterrichtet werden kann. Dafür interessieren sich auch Erkraths Grüne, die ebenfalls einen Antrag für den Schulausschuss eingereicht haben. Sie sorgen sich insbesondere um die Chancengleichheit von Schülern unter den gegenwärtigen Bedingungen.

Denn die Corona-Krise zeige, dass Schüler, deren Eltern nicht über eine digitale Infrastruktur verfügen, in hohem Maße von Bildungschancen ausgeschlossen seien. Um diese Kluft nicht noch weiter zu vergrößern, müsse digitales Lernen zuhause gefördert werden. Die 150 Euro Soforthilfe des Bundes reichten aber für wirtschaftlich schwächere Familien, zur Anschaffung eines Gerätes nicht aus. Daher soll der Betrag nach Ansicht der Grünen von der Stadt aufgestockt werden.

Das Thema „Stärkung des Unterrichts auf Distanz“ beschäftigt auch die BmU. Sie setzt sich ebenfalls für die Bereitstellung von Mitteln ein, um Schülern, die keinen oder keinen ausreichenden Zugang zu den notwendigen Endgeräten haben, diese leihweise zur Verfügung zu stellen. Alle Schulen in städtischer Trägerschaft sollten nach Rücksprache Windows365 – oder ein vergleichbares System – als Lernplattform zur Verfügung gestellt werden. Und die IT-Ausstattung der Schulen solle bei Bedarf durch Headsets und Webcams ergänzt werden, um den Lehrern in den Computerräumen Arbeitsplätze für das Lernen auf Distanz zur Verfügung zu stellen. Generelle müsste zu dem Thema eine Umfrage an den Schulen gemacht werden, um Bedarfe zu ermitteln. „Wir werden bis weit in das Jahr 2021 mit einer Mischung aus Präsenzunterricht und Lernen auf Distanz leben müssen. Das ist eine Einschränkung, aber auch eine Chance, neue Kompetenzen zu fördern und zu entwickeln“, heißt es in einer Mitteilung von Fraktionschef Bernhard Osterwind.

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