Noch hält sich der Besucherandrang in Grenzen Museumsbesuch unter Hygieneauflagen

Mettmann · Das Neanderthal-Museum bietet eine interessante Abwechslung zum Corona-Alltag. Im Museumsgebäude selbst gibt es überall Hinweise auf die Einhaltung der Abstandsregeln, der Aufzug darf nur von einer Person benutzt werden, das Café ist geschlossen.

 Marco Becker und sein Sohn Johann (4) tragen einen Mund-Nasenschutz beim Besuch des Neanderthal-Museums.

Marco Becker und sein Sohn Johann (4) tragen einen Mund-Nasenschutz beim Besuch des Neanderthal-Museums.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Nach fast acht Wochen Schließung ist das Neanderthal-Museum seit Dienstag wieder geöffnet – natürlich unter Einhaltung der vorgeschriebenen Hygieneauflagen: Schon vor dem Eingang weisen grüne Kreidestriche und Pfeile sowie ein entsprechendes Plakat die Besucher auf die notwendige Einhaltung der Abstandsregeln hin.

Weitere Sicherheitsvorkehrungen auf dem Vorplatz zu schaffen, sei bisher nicht nötig, erklärt Bärbel Auffermann, Leiterin des Museums, am Freitag: „Der Besucherandrang ist bisher eher verhalten. Normalerweise haben wir mehrere hundert Besucher am Tag, in den letzten Tagen waren es täglich ungefähr 60.“ Es müsse sich ja erst rumsprechen, dass das Haus wieder geöffnet habe – und auch Schulklassen würden im Moment fehlen.

Nina Ulrich, Teamleitung für den Besucherservice, die Samstagnachmittag im Eingangsbereich Dienst hat, kann ebenfalls nicht von Besucherzahlen, die denen vor der Schließung nahe kämen, berichten. „Zurzeit dürfen sich 165 Besucher gleichzeitig im Haus aufhalten, was wir über ein Chipsystem kontrollieren, aber dieses Limit haben wir bisher noch nicht erreicht. Heute hatten wir rund 70 Besucher, 40 davon hatten online gebucht.“

Online zu buchen empfiehlt die Museumsleitung ebenso wie den Einsatz einer App als Audio-Guide. „Wir haben im Internet auch empfohlen, eigene Kopfhörer mitzubringen, aber die Besucher greifen in den meisten Fällen auf unsere zurück“, erzählt sie, „wir desinfizieren die Kopfhörer aber gründlich und jeder darf nur einmal am Tag benutzt werden.“

In den Ausstellungsräumen gilt eine Maskenpflicht. „Die Besucher halten sich daran und sind in den meisten Fällen sehr einsichtig“, so die Museums-Mitarbeiterin. Für sie selbst hätten sich die Arbeitsabläufe auch verändert, aber bisher habe alles gut funktioniert. „Mit meiner Kollegin, die morgen hier ist, bespreche ich noch Verbesserungen für unser Konzept, aber das sind nur Kleinigkeiten.“ Sie wünsche sich auf jeden Fall mehr Besucher – vermutet aber, dass viele noch verunsichert sind oder bei dem schönem Wetter lieber draußen sind.

Im Museumsgebäude selbst gibt es überall Hinweise auf die Einhaltung der Abstandsregeln, der Aufzug darf nur von einer Person benutzt werden, das Café ist geschlossen.

Ein junges Paar aus Essen ist zum ersten Mal im Neanderthal-Museum. „Wir haben die Ruhrtop-Card, die auch den Besuch von Museen, Zoos und Freizeitparks ermöglicht, das alles konnten wir in der letzten Zeit gar nicht nutzen“, bedauern die beiden. Umso mehr freuen sie sich über den Museumsbesuch: „Wir sind froh, endlich mal wieder aus der Wohnung raus zu kommen.“ Angst, die museumseigenen Kopfhörer zu benutzen haben die beiden nicht. „Da vertrauen wir den Museums-Mitarbeitern.“ Passend dazu lädt eine Lautsprecher-Stimme an der Wand dazu ein, die Kopfhörer auch einzustecken: „Kommen Sie näher! Lauschen Sie den Geschichten aus der Vergangenheit!“

Mehr über das Leben der Neandertaler möchte auch eine Besucherin aus Köln erfahren: „Wir waren im Neandertal wandern, haben im Internet von dem Museum gehört und freuen uns darauf, endlich mal wieder etwas anderes machen zu können“, berichtet sie.

„Wir sind allgemein kulturell interessiert und nutzen das Museum als Ausflugsziel“, so ein anderer Besucher aus Köln. „Sollen wir nicht noch einen Abstecher zur Fundstelle machen? Nur ein kleiner Rundgang, dann schauen wir die Ausstellung an“, schlägt seine Freundin gerade vor. Bei strahlendem Sonnenschein machen sich die beiden auf den Weg.

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