EEA-Zertifikat Erkelenz will Klimaschutz-Kommune bleiben

Erkelenz · Die Stadt hat einen 74-Punkte-Plan, um ihren Status als zertifizierte Stadt zu behalten. Geplant sind ein Klimaschutzleitbild, mehr Fahrradständer und reduzierte Verkehrsströme in der Innenstadt.

 Klimaschutzmanager Oliver Frank steuert das Lastenfahrrad der Stadt über den Kreisverkehr Nordpromenade.

Klimaschutzmanager Oliver Frank steuert das Lastenfahrrad der Stadt über den Kreisverkehr Nordpromenade.

Foto: Gabi Laue

Am 17. Dezember steht für die Stadt Erkelenz die Re-Zertifizierung als Klimaschutzkommune an. Die Stadt muss dem Komitee des European Energy Award (EEA) darlegen, was sie für den Klimaschutz unternimmt und welche Maßnahmen geplant sind. Seit 2016 gilt Erkelenz offiziell als klimafreundliche Stadt und ist damit eine von 316 EEA-ausgezeichneten Kommunen in Deutschland.

In einer Video-Untersuchung wird ein achtköpfiges Energieteam unter Leitung von Klimaschutzmanager Oliver Franz sein Konzept vorstellen. In einem energiepolitischen Arbeitsprogramm hatte die Verwaltung bereits ein Papier mit 74 Maßnahmen erstellt, die bis 2024 umgesetzt werden sollen. Oben auf der Agenda steht etwa die Ausarbeitung eines Klimaschutzleitbildes und eine Machbarkeitsstudie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung im Baugebiet Oerather Mühlenfeld (West), der Ausbau von Radabstellanlagen und die Reduzierung von Verkehrsströmen in der Innenstadt.

In einem Sachstandsbericht blickte Klimaschutzmanager Franz auf das vergangene Jahr zurück. Eine kleine, aber symbolische Rolle beim Klimaschutz spielt das Lastenfahrrad, das die Stadt anschaffte und Bürger bei Bedarf etwa zum Einkaufen ausleihen können. Aktuell werde das Rad gut nachgefragt, würde eine positive Resonanz erzeugen und Nachahmer in anderen Kommunen wie Jülich finden.

Die Stadt hat sich vorgenommen, Neubaugebiete in Zukunft so klimaschonend wie möglich zu gestalten. Eine in diesem Jahr in Auftrag gegebene Potenzialstudie kommt zu dem Ergebnis, dass eine klimaneutrale Energieversorgung machbar und kostengünstig umsetzbar ist. Schon seit 2018 werden Grundstückskäufer in den Neubaugebieten gefördert, wenn sie energieeffizient bauen. Dies wurde nun um das Baugebiet Oerather Mühlenfeld erweitert. Hier können Käufer bis zu sieben Euro pro gekauftem Quadratmeter zurückerhalten, wenn sie effiziente Häuser bauen.

Derweil arbeitet die Verwaltung daran, ihren Fuhrpark zunehmend auf E-Fahrzeuge umzurüsten. Derzeit gibt es elf E-Autos- und Transporter sowie einen Plugin-Hybrid. Fünf weitere E-Autos sind entweder geplant oder schon bestellt. Zugute kommen der Stadt dabei Fördermittel: Bund und Land übernehmen knapp 70 Prozent der Kosten.

Rückschläge gab es hingegen Corona-bedingt bei vielen Veranstaltungen: Die geplante Klimaschutz-Woche, eine Klimareise mit Schülern und viele weitere Angebote fielen aus.

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