Emmerich Tragischer Vorfall bei Lichterglanz-Fest

Emmerich · Eine Person drohte von der Rheinbrücke zu springen. Das Feuerwerk stand kurz vor der Absage. Die Person sprang, konnte aber geborgen werden. 15.000 Besucher kamen nach Angaben der Veranstalter.

 Spektakuläres Feuerwerk: Bis es stattfinden konnte, bangten viele Besucher. Unter anderem von Schiff aus war die Person sichtbar.

Spektakuläres Feuerwerk: Bis es stattfinden konnte, bangten viele Besucher. Unter anderem von Schiff aus war die Person sichtbar.

Foto: Markus van Offern

Fast hätte das Lichterglanz-Feuerwerk am Samstag nicht stattgefunden – und das lag nicht an der Hitze. Am Abend kam es zu einem Zwischenfall auf der Rheinbrücke: Eine Person drohte, in den Fluss zu springen. Dies geschah laut Polizei in suizidaler Absicht. Die Polizei sperrte die Brücke gegen 21 Uhr. Die Person sprang tatsächlich, konnte aber per Schiff geborgen werden. „Es ist so, dass der Mann tatsächlich sprang. Er wurde aber von Rettungskräften sofort aus dem Wasser gezogen und überlebte“, berichtete am nächsten Tag Bürgermeister Peter Hinze. Gegen 22.30 Uhr wurde die Rheinbrückensperrung aufgehoben, das Feuerwerk begann pünktlich um 23 Uhr.

Bei vielen Besuchern trübte das die Stimmung. Vorher aber hatte es viele Ereignisse rund um das Fest gegeben: Ihr „eigenes“ Feuerwerk zum Junggesellinnenabschied – das konnte Helena Dunkerbeck gemeinsam mit 28 Freundinnen, Kolleginnen und Familienangehörigen, die gemeinsam im Planwagen unterwegs waren, genießen. Die Praesterin heiratet am Samstag ihren Niko. „Hier bei ‚Emmerich im Lichterglanz’ zusammen zu feiern, ist einfach toll“, freute sie sich.

„Die Stimmung ist gut, laut Wetter-App gibt es kein Gewitter – wir sind jetzt alle entspannt“, sagte Sascha Terörde, nachdem die Band „Kuhl un de gäng“ auf der Bühne im Rheinpark das Fest „Emmerich im Lichterglanz“ mit kölschen Liedern eröffnete. „Ohne Jutta Conrad-Heering und Hildegard Keusgen, die von Anfang an dabei sind, wäre der ruhige und routinierte Ablauf nicht möglich“, sagte der Wirtschaftsförderer. Keusgen ist zwar seit Oktober im Ruhestand, ließ es sich aber nicht nehmen, bei der Organisation der zehnten Auflage zu helfen und dabei auch ihre Nachfolgerin Verena van Niersen, die im Juli die Stelle übernahm, einzuarbeiten.

Etwas „Bauchschmerzen“ angesichts des heißen Wetters hatte im Vorfeld das Feuerwerk verursacht. Man habe sich auf besondere Maßnahmen – wie das Bewässern der Wiese kurz vor dem Feuerwerk und die Anwesenheit eines Feuerwehrfahrzeugs mit Tankwagen – geeinigt, so Terörde. Auch andere Sicherheitsmaßnahmen, wie sie seit Nizza 2006 vorgeschrieben sind – das Aufstellen von 1000-Liter-Wasserkanistern am Kran- und Christoffeltor und an der Fährstraße und von zwei Lkw am Parkring und an der Martinikirche – wurden umgesetzt.

Feuerwerker Hayo Wolff war ebenfalls entspannt. „Ich hatte für heute extra noch Regen bestellt und für den Abend dann wieder schönes Wetter“, lachte er. Wegen der Hitze hatte er mit seinen Mitarbeitern das Feuerwerk Donnerstag- und Freitagnacht aufgebaut. In dem Feuerwerk seien einige spezielle Effekte enthalten. „Wir machen am 1. September bei der WM in Berlin mit und wollten hier schon mal einiges ausprobieren“, erzählte Wolff. Anders als in den Vorjahren wurde das Feuerwerk von der Klever Rheinseite aus gesteuert, damit Wolff in besonderen Situationen sofort eingreifen konnte. Einen Logenplatz hatte sich Familie te Kate aus Straelen/Wachtendonk reserviert: Sie saßen in der Nähe des Rheinparks am Rhein. „Wir sind schon seit vier Uhr hier und haben es uns gemütlich gemacht“, sagte Wolfgang te Kate, der mit Schwestern, Bruder, Schwager, Nichte und Freund nach Emmerich gekommen war und Stühle, Picknick und Getränke mitgebracht hatte.

 Tolle Kulisse beim Konzert von Mr. Rod.

Tolle Kulisse beim Konzert von Mr. Rod.

Foto: Monika Hartjes
 Familie te Kate genoss das Sommerwetter.

Familie te Kate genoss das Sommerwetter.

Foto: Monika Hartjes

Auf der Bühne sorgte ab etwa 21.30 Uhr Mr. Rod – die „Hommage“ an den britischen Weltstar Rod Stewart – für beste Stimmung und einen vollen Rheinpark. Der Sänger animierte die Zuhörer, „locker aus der Hüfte mitzusingen“. Unterbrochen wurde das Konzert für das musikbegleitete Höhenfeuerwerk, das die Besucher – die Polizei schätzte 4500 im Park und 10.000 an der Promenade – genossen.

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