Motorsport Nicos kurzer Besuch im Heimathafen

Emmerich · Das Rhein-Waal-Terminal setzt die Zusammenarbeit mit dem Formel 1-Piloten Nico Hülkenberg fort. Der 25-Jährige bleibt ganz bescheiden, hatte aber einen Mann mitgebracht, der für seine flotten Sprüche bekannt ist: Kai Ebel.

 Seit gestern kennt auch RTL-Moderator Kai Ebel (r.) die Heimatstadt von Nico Hülkenberg. Der 25-jährige Formel 1-Rennfahrer hatte zu seinem Besuch im Rhein-Waal-Terminal Verstärkung mitgebracht.

Seit gestern kennt auch RTL-Moderator Kai Ebel (r.) die Heimatstadt von Nico Hülkenberg. Der 25-jährige Formel 1-Rennfahrer hatte zu seinem Besuch im Rhein-Waal-Terminal Verstärkung mitgebracht.

Foto: Markus van Offern

Eins muss man Nico Hülkenberg lassen: Er ist einfach ein netter Kerl geblieben. Auch wenn aus dem Jungen, der als Schüler mit dem Gabelstapler auf dem Hof der elterlichen Spedition unterwegs war – "ich habe vor kurzem meinen alten Staplerführerschein gefunden" – längst ein bekannter Formel 1-Fahrer geworden ist. Geduldig und mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht antwortet der 25-Jährige auf sämtliche Fragen. Ganz gleich, ob er sich zu seinen Chancen im Kampf um die Weltmeisterschaft oder zu seinen Heimatgefühlen äußern soll.

Gestern hatte Nico wieder ein kurzes Heimspiel. Zwischen den beiden Testphasen in Barcelona setzte er sich in den Flieger und besuchte das Emmericher Rhein-Waal-Terminal (RWT). Sehr zur Freude von Hafen-Geschäftsführer Michael Mies: "Wir begleiten die sportliche Laufbahn von Nico schon sehr lange und gehen jetzt in die vierte Saison als lokaler Sponsor. Das ist für uns, unsere Mitarbeiter und unsere Kunden einfach eine tolle Sache." Nico findet ebenfalls Gefallen an seinem "Heimathafen": "Beide Seiten haben an der Zusammenarbeit viel Spaß." Dennoch – es gibt untrügliche Zeichen dafür, dass der Rummel um den Motorsportler größer wird. Zur gestrigen Pressekonferenz im RWT-Bürogebäude an der Werftstraße wird Nico nicht nur von zwei jungen Mitarbeitern seiner neuen Management-Agentur "WHS International" aus Trier begleitet.

Diese hat nämlich zur Feier des Tages einen Mann besorgt, den die meisten Motorsportfreunde aus dem Fernsehen kennen dürften. Kai Ebel – der Formel 1-Moderator von RTL mit den schrillen Klamotten und den flotten Sprüchen – bittet die Journalisten zu Wort und erkundigt sich nach der Veranstaltung fürsorglich beim Rennfahrer, ob dieser auch nicht seine Jacke im Konferenzraum vergessen hat. Zuvor lässt der Mönchengladbacher gegenüber den schreibenden Kollegen durchblicken, dass er Nico in Zukunft mehr zutraut als beispielsweise den beiden Briten Lewis Hamilton und Jenson Button.

Nico selbst hingegen bleibt ganz bescheiden, wenn er sich zu seinen Perspektiven mit dem Schweizer Sauber-Rennstall äußert. Die große Klappe überlässt er lieber seinem Tischnachbarn, der in der Formel 1-Szene den Bekanntheitsgrad des bunten Hundes genießt. "In der vergangenen Saison hat Sauber vier Podiumsplätze erreicht. Das ist eine Messlatte, an der wir uns orientieren. Wir möchten uns verbessern", kündigt der Emmericher an.

An Fragen zu einer möglichen Zukunft bei Ferrari oder anderen Top-Teams der Königsklasse manövriert der 25-Jährige ebenso geschickt vorbei, wie er ansonsten seinen Boliden durch die Kurven lenkt: "Alles, was über 2013 hinaus passiert, steht in den Sternen." Kurz lässt Nico durchblicken, dass er auch das Vokabular eines Jungunternehmers beherrscht, etwa dann, wenn er "Schwächen ausmerzen und Stärken ausbauen" möchte. Schließlich ist es Kai Ebel, der auf seine Armbanduhr blickt und mit einem Anflug von Bedauern feststellt, dass Nico noch seinen Flieger bekommen muss.

Gestern ging's bereits wieder zurück nach Barcelona. Dort wird er am Freitag und am Sonntag noch einmal sein Fahrzeug testen. Und am 17. März beginnt im australischen Melbourne die Saison, die dem jungen Emmericher den endgültigen Durchbruch in der Formel 1 bescheren soll.

(RP)
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