Handball HSG verschafft sich Luft im Abstiegskampf

Niederrhein · Handball-Bezirksligist sorgt gegen den TV Jahn Hiesfeld III für eine große Überraschung. Vor 100 Besuchern gelingt ein 29:24-Erfolg.

 HSG-Kapitän Philipp Marks und seine Mitspieler haben einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht.

HSG-Kapitän Philipp Marks und seine Mitspieler haben einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht.

Foto: mvo

Handball-Bezirksligist HSG Haldern / Mehrhoog / Isselburg hat am Samstagabend den vielleicht schon entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Vor knapp 100 Besuchern schlug die Mannschaft den Tabellenvierten TV Jahn Hiesfeld III, der zuvor erst zwei Niederlagen kassiert hatte, überraschend mit 29:24 (14:10). Damit kann das Team, das jetzt als Tabellenachter 10:18-Punkte auf seinem Konto hat, im Abstiegskampf zumindest schon einmal kräftig durchatmen. Der Vorsprung auf den Vorletzten TSV Bocholt II, der gegen den Tabellenzweiten TuS Lintfort mit 24:27 das Nachsehen hatte, ist auf satte sechs Punkte angewachsen. Schlusslicht bleibt die HSG Wesel II (3:25-Punkte), die ein 22:22 beim Tabellendritten SV Neukirchen II schaffte. "Es ist natürlich sehr wichtig, dass wir zwei weitere Punkte geholt haben, die man nicht unbedingt einplanen konnte. Aber eine Vorentscheidung im Abstiegskampf ist damit noch nicht gefallen. Wenn wir drei Punkte aus den folgenden beiden Spielen gegen die Mitkonkurrenten BW Dingden und TSV Bocholt II holen, dürften wir gerettet sein", meinte HSG-Trainer Rolf Paschmann nach der Begegnung.

Eine mögliche Überraschung deutete sich bereits an, als die Gäste aus Hiesfeld am Samstagabend die Isselburger Halle am Stromberg betraten. Denn der Gegner war gerade einmal mit acht Spielern angereist. Unter anderen fehlte der ehemalige Regionalligaspieler Arne Kripke, der als Dreh- und Angelpunkt des Hiesfelder Spiels gilt. In Kai Bagner mussten die Gäste einen weiteren Akteur ersetzen, der in seiner Laufbahn schon wesentlich höher gespielt hat. "Als ich gesehen habe, wie dezimiert der Gegner ist, habe ich mir etwas ausgerechnet", sagte Paschmann. Der HSG-Coach reagiert sofort auf die Situation und forderte seine Schützlinge unmissverständlich auf, von der ersten Minute an richtig Gas zu geben.

Seine Mannschaft hielt sich an diese Taktik und wurde prompt belohnt. Der Außenseiter legte ein enorm hohes Tempo vor und führte nach einer Viertelstunde bereits mit 9:2. Von diesem schnellen Rückstand sollte sich Hiesfelds "Dritte" nicht mehr erholen. Zwar konnte der Gegner etwas aufholen, als sich die HSG nach dem Blitzstart eine verdiente Verschnaufpause gönnte. Doch der Gastgeber ließ sich zu keinem Zeitpunkt mehr die Butter vom Brot nehmen. Das lag auch daran, dass Jörg Böwing wieder einmal einen echten "Sahnetag" erwischt hatte. Der HSG-Keeper brachte die Hiesfelder Werfer immer wieder zur Verzweiflung und parierte unter anderen in der ersten Hälfte vier Siebenmeter.

Auf der Gegenseite hinterließen die HSG-Werfer im Angriff einen sehr konzentrierten Eindruck. Mann des Abends unter den Feldspielern war Rückraumschütze Fabian Hoffmann, der insgesamt elf Tore zum Heimsieg beisteuerte – zweistellig trifft man gegen ein Spitzenteam nicht alle Tage. Zu Beginn der zweiten Halbzeit sorgte die HSG Haldern / Mehrhoog / Isselburg zur Freude des Publikums mit einem kurzen Zwischenspurt für klare Verhältnisse. In der 40. Minute lag der Gastgeber deutlich mit 22:13 vorne – damit war die Entscheidung bereits zu diesem Zeitpunkt gefallen. Anschließend hatte der Tabellenachte keine Probleme, den ersatzgeschwächten Gegner in Schach zu halten. "Wenn wir es darauf angelegt hätten, wäre das Ergebnis am Ende bestimmt noch deutlicher ausgefallen. Doch unter dem Strich zählen die beiden Punkte, die uns richtig gut tun", erklärte Paschmann.

Am kommenden Wochenende hat die HSG spielfrei und kann sich somit in aller Ruhe anschauen, was die Verfolger machen. Blau-Weiß Dingden und der TSV Bocholt II treffen am Sonntag im direkten Vergleich aufeinander. Anschließend haben die Paschmann-Schützlinge gegen die beiden Rivalen am 9. (Dingden) und 16. März (Bocholt) jeweils Heimrecht. Paschmann: "Wenn alles gut läuft, können wir anschließend in aller Ruhe für die nächste Saison in der Bezirksliga planen."

(RP)
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