Basketball Basket: Oberliga ist (noch) ein Tabu-Thema

Emmerich · Landesligist Basket Emmerich ist so gut wie lange nicht mehr. Zur Freude der Fans hat das Team bislang alle drei Heimspiele gewonnen.

Zumindest in einer Hinsicht liegt Landesligist Basket Emmerich schon einmal unschlagbar vorne. "In Sachen Zuschauerschnitt sind wir in der Liga klar die Nummer eins", stellt Spielertrainer Thomas Seelen fest. Dabei schwingt auch etwas Stolz in der Stimme mit. Denn seine Mannschaft hat sich bei den Fans in der laufenden Saison auf die Art und Weise bedankt, die besonders gut ankommt: mit Heimsiegen.

Neben den beiden Erfolgen gegen ART Düsseldorf II (78:73) und Spielvereinigung Odenkirchen (69:60) löste besonders der 66:57-Sieg im prestigeträchtigen Duell mit dem linksrheinischen Nachbarn TV Goch großen Jubel in der Hansahalle aus. Die Zeiten, in denen Basket Emmerich um den Klassenerhalt in der Landesliga zittern musste, gehören offenbar bereits wieder der Vergangenheit an.

Phasenweise tritt die Mannschaft sogar so selbstbewusst und ballgewandt auf, als könne eines nicht gar so fernen Tages die Rückkehr in die Oberliga gelingen. Doch davon möchte Thomas Seelen nichts wissen. "Wir tun gut daran, die Kirche im Dorf zu lassen. Schließlich haben wir überhaupt noch nichts erreicht. Odenkirchen und ART Düsseldorf gehören zu den Gegnern, die wir schlagen müssen.

Nur den Erfolg gegen Goch konnten wir nicht unbedingt einplanen", erklärt der Coach. Dennoch ist dem 31-Jährigen, der beim "Freundeskreis Basketball in Emmerich" bekanntlich auch als Sportwart fungiert, die Leistungssteigerung seiner Schützlinge nicht verborgen geblieben. Seelen: "Besonders unsere jungen Spieler haben in den vergangenen beiden Jahren einen großen Schritt in ihrer Entwicklung nach vorne gemacht. Sie bringen jetzt in heiklen Situationen eine gewisse Erfahrung mit und haben auch körperlich zugelegt."

Der verdiente Lohn: Nach fünf Spieltagen belegt Basket Emmerich den fünften Platz und hat gerade einmal zwei Zähler Rückstand auf den Tabellenzweiten TV Goch. Drohender Abstiegskampf sieht anders.

Am Samstag möchte Basket Emmerich endlich auch den ersten Auswärtssieg der laufenden Spielzeit einfahren. Gemessen an der reinen Papierform dürften die Chancen nicht schlecht stehen. Denn Gegner Bayer Uerdingen II hat bislang erst einen Sieg geschafft und steht frühzeitig mit dem Rücken zur Wand. Allerdings steht bereits jetzt fest, dass die Emmericher nicht in Bestbesetzung antreten können. In jedem Fall fehlt Oldie Dirk Loock aus privaten Gründen.

Auch der Einsatz des jungen Mannes, der seit dem Saisonstart zum erfolgreichsten Werfer der Emmericher Basketballer avanciert ist, steht noch in den Sternen. Sebastian Heim, der unter dem gegnerischen Korb ordentlich Betrieb macht, zog sich gegen Odenkirchen eine Bänderdehnung zu. Und den Gästen droht noch ein weiterer herber Verluss. Thomas Seelen ist angeschlagen und wird sich wahrscheinlich darauf beschränken, seine Jungs von der Bank aus zu coachen.

Dennoch greift Basket nach dem ersten Auswärtssieg der laufenden Spielzeit, mit dem sich die Mannschaft zunächst einmal auf Dauer in der Spitzengruppe festsetzen würde. "Wenn man erst einmal relativ weit oben steht, möchte man nach Möglichkeit dort auch bleiben", sagt Seelen, der sich noch keine Gedanken über die Saison hinaus gemacht hat. Schließlich steht noch nicht fest, ob sich Basket irgendwann wieder einen "richtigen" Trainer von außerhalb leisten kann — die Emmericher Hallengebühr lässt schön grüßen.

(RP/rl)
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