Emmerich Krach um Spende in Vrasselt

Emmerich · 7000 Euro hat Reiner Aulmann dem Verschönerungsverein Vrasselt gespendet. Dafür sieht es jetzt auf der öffentlichen Fläche rund um sein Gebäude, in dem die Sparkasse sitzt, tiptop aus. Trotzdem: Im Dorf gibt's Ärger.

 Jörg Labod (67): "Es wäre schade für das Dorf."

Jörg Labod (67): "Es wäre schade für das Dorf."

Foto: Archiv

In den letzten Wochen ist die Sache im Verschönerungsverein hochgekocht. Ein Teil vom Vorstand ist zurückgetreten, Jörg Labod steht als Vorsitzender einsam da. Er will den Postern auch nicht mehr haben. Schon aus gesundheitlichen Gründen nicht. Aber jetzt erst recht nicht.

 Der Stein des Anstoßes: der Platz rund um die Vrasselter Filiale der Sparkasse wurde mit der Spende in Schuss gebracht .

Der Stein des Anstoßes: der Platz rund um die Vrasselter Filiale der Sparkasse wurde mit der Spende in Schuss gebracht .

Foto: Markus van offern

Der Grund ist eine Entscheidung, die er im vergangenen Jahr gegen die Mehrheit im Vorstand durchgesetzt hat. Es geht um das Haus von Reiner Aulmann am Vrasselter Dorfplatz, in dem die Sparkasse als Mieter sitzt. Der Standort ist gut. Der Platz ist zentral, für die Vrasselter frei zugänglich — ein kleines Prachtstück im Dorf.

 Jörg Labod (l.) und Reiner Aulmann verstehen die Aufregung um die 7000-Euro-Spende nicht.

Jörg Labod (l.) und Reiner Aulmann verstehen die Aufregung um die 7000-Euro-Spende nicht.

Foto: Archiv

Drei Handwerksbetriebe aus Emmerich bekamen im November 2011 den Auftrag, die Anlagen ums Haus zu verschönern. Die schließen an die Grundfläche des Hauses von Aulmann an, gehören aber nicht ihm, sondern der Stadt. Aulmanns Fläche und die der Kommune gehen fließend ineinander über.

4000 Euro bezahlte der Verschönerungsverein an den Gärtner, 1200 an den Elektriker, 1600 an den Steinlieferanten.

Im Dezember 2012 stellte die Stadtverwaltung Emmerich eine Spendenbescheinigung aus: 7000 Euro hatte die Firma von Reiner Aulmann zu diesem Zeitpunkt an den Verschönerungsverein Vrasselt überwiesen.

Aulmann betont gegenüber der RP: "Ich habe für meine privaten Flächen keine Rechnung an den Verein geschickt. Und es macht doch keinen Sinn, wenn ich mein Grundstück verschönere und die öffentliche Fläche, die direkt daneben liegt, einfach so liegen lasse."

Deshalb der Umweg über die Spende. Aulmann: "Sonst hätte doch niemand etwas an der Fläche getan." Dass er die Spende von der Steuer absetzen kann, ist legal. Jörg Labod: "Einige haben das nicht verstanden, andere haben darin eine Vorteilsgewährung gesehen. Das ist es nicht."

Bei der jüngsten Mitgliederversammlung erteilte die Versammlung Labod Entlastung. Vorsitzender des Vereins will er trotzdem nicht bleiben. Es fand sich allerdings auch niemand, der den Posten übernehmen möchte. Am 27. April, 19 Uhr, kommt der Verschönerungsverein erneut zur Wahl zusammen. Bis dahin bleibt der bisherige Vorstand kommissarisch im Amt.

(RP/rl)
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