Emmerich „Schwarzes Schaf“ begeistert Publikum

Emmerich · Michael Feindler heißt der Gewinner der zweiten Emmericher Vorrunde im beliebten Kabarettisten-Wettbewerb "Das Schwarze Schaf". Der Wuppertaler überzeugte am Montagabend (26. März) das Publikum im PAN mit Ironie und nachdenklicher Komik in Gedichten und Songs aus seinem Soloprogramm "Allein unter Menschen – Kabarett nach Versmaß".

Michael Feindler heißt der Gewinner der zweiten Emmericher Vorrunde im beliebten Kabarettisten-Wettbewerb "Das Schwarze Schaf". Der Wuppertaler überzeugte am Montagabend (26. März) das Publikum im PAN mit Ironie und nachdenklicher Komik in Gedichten und Songs aus seinem Soloprogramm "Allein unter Menschen — Kabarett nach Versmaß".

Am Montag traten sechs der zwölf Vorrundenteilnehmer am Hanns-Dieter-Hüsch-Nachwuchs-Kabarettisten-Wettbewerb im PAN kunstforum an, wobei Nachwuchs nicht mit dem jugendlichen Alter, sondern mit der Zeit, die man als Kabarettist bereits aktiv ist, zu tun hat. Die anderen sechs hatten in der Vorwoche hier ihren Auftritt. "Wendig, witzig und grenzwertig" kündigten sich "Team und Struppi" alias Moritz Neumeier und Jasper Diedrichsen an. Die aktuelle Politik, Integration und Parallelgesellschaft waren ihre Themen. "Was studiert man, um Politiker zu werden?" "Elementare Tanzpädagogik." Dazu wurde ein fetziger Revolutions-Song dargebracht.

Kein Einschaltknopf am Brockhaus

Thomas Schreckenberger nahm die Demografie aufs Korn. Vieles werde sich ändern: In 50 Jahren baut Porsche Rentnerautos mit Kathederkästen, im TV gibt es Sendungen wie "Deutschland sucht den grauen Star" oder "Gutes Beißen, schlechtes Beißen". Klasse seine Parodien auf Merkel, Kinski, Lagerfeld oder Reich-Ranicki.

Seit 2011 ist Michael Tumbrinck mit seinem Programm "Kommt da noch was bei?!" auf Tour. Im PAN palaverte der Münsteraner wortgewandt über "verkaufspsychologisch geschulte Bäckerei-Fachverkäuferinnen". Sehr gelungen auch der Auftritt von Özgür Cebe, 1974 in Bielefeld geboren. Er sei Integrationsexperte und Opfer. Köstlich sein Shakespeare in Deutsch und "Kanakisch" und sein "politisch unkorrektes" Lied über "Wilhelmina".

Michael Feindler brachte mit zur Gitarre gesungenen Liedern wie "Wir fahren zum Atomkraftwerk" die gut 200 Zuschauer zum Lachen. Und punktete mit kurzen Gedichten: "Man sollte nicht darüber lästern, ein Schüler scheiterte erst gestern an einen dicken Brockhaus-Band, weil er den Einschaltknopf nicht fand."

Begeistert waren Gertrud Wanders und Angelika Thüß. "Ich habe mehrere Favoriten, die Entscheidung ist nicht einfach", meinte Gertrud Wanders. "Es ist toll, dass wir so gute Kabarett-Künstler haben, die so ein anspruchsvolles Programm präsentieren", freute sich auch ihre Bekannte. Das Finale mit den fünf besten Kabarettisten, die aus den acht Vorrunden hervorgehen, findet am 5. Mai im Theater Duisburg statt.

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