Emmerich Gasbohrung: Rees im Visier

Emmerich · British Gas International will bei uns irgendwann nach Gas bohren. Und das mit einer sehr umstrittenen Methode. Rees, Emmerich und Isselburg ist auf den Karten vorgemerkt. Eine Initiative will die Reeser wachrütteln.

Die Interessengemeinschaft gegen Gasbohren in Hamminkeln/Niederrhein hat mehrfach mit Podiumsdiskussionen vor drohenden Gefahren im Zusammenhang mit der sogenannten unkonventionellen Erdgas-Gewinnung gewarnt. Nun setzt sie auf die Kraft der Bilder. Am Samstag, 31. März, 17 Uhr, läuft im Forum der Heinrich-Meyers-Realschule der Film "Gasland" von Josh Fox. Das kündigte Gabriele Obschernikat aus Mehrhoog, Streiterin gegen die äußerst umstrittene Fracking-Methode, gestern an.

Im Feld "Saxon 1 West"

Josh Fox nehme die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Vereinigten Staaten zu den Gasfeldern und zeige Auswirkungen der Fracking-Technologie auf Mensch, Tier und Umwelt. Er habe Interviews geführt mit Politikern und mit betroffenen Menschen gesprochen. Die Reise beginne an dem Tag, als dem Theaterregisseur von einem Gaskonzern, der sein Gasvorkommen ausbeuten wollte, ein lukratives Angebot (ca. 100 000 US-Dollar) gemacht wird. "Kein leichter Film, manchmal erschütternd, aber notwendig", so Gabriele Obschernikat. Fox sei angefeindet, sein Film für den Oscar nominiert und für den Umwelt-Award vorgeschlagen worden.

Inzwischen habe die Diskussion auch die umliegenden Kommunen erreicht, berichtet Gabriele Obschernikat. "Vor allem aus dem Raum Mehr hatte ich viele Anfragen von besorgten Bürgern, die sich informieren wollen." Diese vermissten vor allem die Information über das Thema von Seiten der Politik und Verwaltung. Auch hier will die Mehrhoogerin aktiv werden. "Wir werden das Gespräch mit den Verantwortlichen auch in Rees suchen", sagt sie. Denn auch die Kommune sei betroffen. Rees liege ebenso wie Isselburg und Emmerich im sogenannten Feld Saxon 1 West.

Für dieses Feld habe die zuständige Bergbehörde der Bezirksregierung Arnsberg der Firma British Gas International eine "Aufsuchungslizenz" erteilt. Die berechtigt allerdings noch nicht zu Probebohrungen. "Auch den Bürgern in Rees muss deutlich werden, dass sie direkt betroffen sind", sagt Gabriele Obschernikat, die daher hofft, dass auch viele Reeser zum Filmabend kommen.

Zudem wird sie auf vielfachen Wunsch auch eine Informationsveranstaltung in Mehr anbieten. Am Donnerstag, 3. Mai, gibt es einen Diskussionsabend ab 19.30 Uhr in der Gaststätte "Zum Hirsch".

Auch in der Reeser Verwaltung ist das Thema mittlerweile angekommen. Bauamtsleiterin Elke Strede wollte noch einmal genau die Karten und die Betroffenheit von Rees prüfen.

(RP/rl)
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