Emmerich IG Biss: Bahn handelt "unverantwortlich"

Emmerich · Die Deutsche Bahn hat die Mitglieder kritischer Bürgerinitiativen bei einem Gesprächstermin zum neuen Elektronischen Stellwerk und den langen Schranken-Schließzeiten getroffen. Karl-Heinz Jansen von der IG Biss zeigte sich danach allerdings nicht sonderlich beeindruckt.

 Archivbild: Autoschlange am Bahnübergang.

Archivbild: Autoschlange am Bahnübergang.

Foto: Klaus-Dieter STade

"Es sind die altbekannten Floskeln, die die Bahn da präsentiert hat", urteilte er gestern. Das Unternehmen lasse sich "nicht in die Karten gucken". Fazit: "Man verfolgt das Ziel, Kapazitäten zu erhöhen, ohne Rücksicht auf Verluste."

Das stetige Drängen auf Antworten seitens der Bürgerinitiativen hatte die Bahn veranlasst, den Gesprächstermin mitsamt Besichtigung des neuen Stellwerks anzubieten. Zwei bis drei Dutzend Betroffene waren gekommen.

Sie erfuhren wie erwartet, dass die Emmericher mit den langen Schranken-Schließzeiten leben müssen. "Dass die Problematik sich noch weiter verschärfen wird, wollte die Bahn nicht bestätigen, hat es aber auch nicht verneint", so Jansen.

Nach Ansicht der IG Biss ist es dramatisch, dass der Ärger die Region über Jahrzehnte beschäftigen wird. "Bis der dreigleisige Ausbau perfekt ist, vergehen bestimmt noch 15 bis 20 Jahre", schätzt Jansen. Und der Umstand, dass zwischen Planung und Umsetzung der Bauvorhaben viele Jahre vergehen, ruft bei ihm Kopfschütteln hervor. Kein Bauherr, legt er dar, würde etwa einen Hausbau nach Plänen realisieren, die 15 Jahre zuvor entstanden wären. "Mit dem Wissen von heute und den Prognosen über 2013 hinaus ist es in den Augen der IG Biss unverantwortlich, so eine Trasse noch zu planen."

(RP/rl)
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