Ist das das Ende der Kultkneipe? Kultkneipe „Die Pinte“ schließt Ende des Jahres

Emmerich · Das ist ein Schock für alle Freunde der etwas anderen Gastronomie in Emmerich.

 Mike Theissen (†) prägte die Kultkneipe bis zu seinem Tod im September 2015.

Mike Theissen (†) prägte die Kultkneipe bis zu seinem Tod im September 2015.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

(hg)  Emmerichs Kultkneipe „Die Pinte“ an der Seufzerallee schließt Ende des Jahres. Pächterin Anne Vorwerk hat das über den Nachrichtendienst „WhatsApp“ mitgeteilt. „Leider ist es so, dass die Umstände ein Hindernis darstellen, welches nun nicht mehr zu bewältigen ist“, hat sie geschrieben. Sie habe sich bemüht, die „Pinte“ trotz der Entwicklung in der Gastronomiebranche weiterzuführen. doch auch gesundheitliche und private Gründe hätten dazu geführt, dass sie sich in letzter Zeit „ein wenig“ aus dem Betrieb genommen habe.

Die „Pinte“ will sie noch bis zum 26. Dezember offen halten, so dass das in Emmerich beliebte Treffen an Weihnachten in der Gaststätte noch stattfinden kann. Dann ist Schluss.

Anne Vorwerk hat die Gaststätte Ende 2015 übernommen, nachdem der langjährige und bekannte Wirt Mike Theissen im September 2015 verstorben war.  Mit damals 29 Jahren war sie eine junge Wirtin, doch ihr halfen viele Stammkunden und Freunde der „Pinte“ bei Sanierungsarbeiten in der Gaststätte. Ihr Fazit nach einem Jahr war positiv. Sie sei mit dem Besuch der „Pinte“ zufrieden. Die Stammgäste seien geblieben, aber auch neue Kunden seien hinzugekommen.

Nun scheinen sich die Dinge verändert zu haben.

Wie geht es nun weiter? Der Verpächter der Kneipe aus Rees war am Freitagmorgen telefonisch nicht zu erreichen. Und die Frage lautet: Kann die „Pinte“ nach einem erneuten Wechsel noch einmal den Status halten, denn sie unter Mike Theissen hatte?

Mike Theissen war jedenfalls fester Bestandteil Emmerichs. Kaum ein Emmericher, der nicht schon als Schüler in der „Pinte“ seine Samstagabende verbracht hat. Ein festes Ritual vieler Emmericher, die nach außerhalb gezogen sind und zu Weihnachten ihren Familien in Emmerich einen Besuch abstatten, war immer auch ein Wiedersehensabend in der „Pinte“. In den Weihnachtstagen war die Gaststätte stets so voll, dass Mike Theissen extra Aushilfskräfte engagieren musste, um dem Andrang Herr zu werden.

Und das Erstaunlichste daran war, dass er die Namen aller Gäste immer noch im Kopf hatte. Für die Angesprochenen war das ein Phänomen, für Mike Theissen eine Selbstverständlichkeit. Der gebürtige Eltener, der zusammen mit seinem verstorbenen Kompagnon „Ossy“ Kaup 1988 die „Pinte“ aus der Taufe hob, war Wirt mit Leib und Seele.

(hg)
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