Politik Deich-Arbeiten dauern noch bis Jahresende

Bienen/Praest · Auch wenn es viele Radfahrer nicht abwarten können: Die Arbeiten am Deich zwischen Praest und Bienen sind noch nicht beendet. Ausschreibung für Schleuse Bienen wird bald erfolgen.

 Blick auf die alte Schleuse am Deich in Bienen. Abriss und Neubau werden im kommenden Jahr erfolgen.   RP-Archivfoto:  Markus van Offern

Blick auf die alte Schleuse am Deich in Bienen. Abriss und Neubau werden im kommenden Jahr erfolgen. RP-Archivfoto: Markus van Offern

Foto: Markus van Offern (mvo)

Kurz vor der Sommerpause platzte Harry Schulz der Kragen: Als während einer Ausschusssitzung in Rees das Thema Deichbau angesprochen wurde, berichtete der SPD-Politiker, der zugleich auch stellvertretender Deichgräf beim Deichverband Bislich-Landesgrenze ist, über „unglaubliche Zustände“ auf der Baustelle zwischen Bienen und Praest. Immer wieder würden Fahrradfahrer die Absperrungen bei Seite schieben oder mit Gewalt öffnen, um auf dem neuen Deich fahren zu können. Dabei sei dieser ja noch gar nicht fertig. „Lebensgefährlich“ sei das, wetterte Schulz.

In der Tat können es offenbar viele Rad- und Pedelec-Fahrer gar nicht mehr abwarten, bis sie den Weg am neuen Deich endlich nutzen können. Doch bis es soweit ist, müssen sie sich noch ein wenig gedulden. Wie Deichverbands-Geschäftsführer Holger Friedrich der RP auf Anfrage mitteilte, werde es voraussichtlich noch bis Ende des Jahres dauern, bis die Arbeiten komplett abgeschlossen sind. Der eigentliche Deich ist zwar schon seit einiger Zeit fertig, aber im Moment würden noch Restarbeiten wie Beleuchtung oder Zufahrten anstehen.

Auch Friedrich hat teilweise kuriose Szenen auf der Deichbaustelle beobachtet. Wie etwa zwei ältere Pedelec-Fahrer, die auf dem Boden liegend versuchten, ihre Räder unter den Absperrungen hindurch zu schieben. „Offenbar waren sie durch eine geöffnete Absperrung auf den Deich gelangt und konnten dann irgendwann nicht mehr weiter“, vermutet Friedrich, der davor warnt, die Baustelle zu befahren. „Hier werden noch immer Arbeiten durchgeführt, es gibt offene Kanten, die man nicht gleich sieht. Das kann wirklich sehr gefährlich sein.“

Wenn der Deich komplett fertiggestellt ist, soll es dann möglichst schnell mit dem nächsten Teilstück, dem Bereich an der Schleuse in Bienen, weitergehen. Das 120 Jahre alte Bauwerk ist zu klein geworden. Im Zuge der Sanierung und Rückverlegung des Deiches soll eine mit 40 Metern doppelt so große Schleuse gebaut werden. Geschätzte Kosten: zwei bis drei Millionen Euro.

Geplant ist dabei auch, die Lage des Bauwerks zu verändern. Der Schleusengraben wird verschwenkt, an manchen Stellen bis zu 20 Meter, und zwar in südöstliche Richtung, also weg von den beiden der Schleuse nahe gelegenen Häusern an der Dores-Albrecht-Straße. „Ich gehe davon aus, dass die Ausschreibung dafür in Kürze erfolgen kann“, sagt Deichverbands-Geschäftsführer Holger Friedrich, der schätzt, dass die Arbeiten nach der Hochwasserzeit im kommenden Jahr beginnen werden.

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