Duisburg Rot-Rot-Grün will Steag umbauen

Duisburg · Die Ratsfraktionen von SPD, Linken und Grünen wollen den geplanten Steag-Anteilekauf an eine Reihe von Forderungen knüpfen. So soll das neue Kohlekraftwerk in Walsum dann doch mit Kraft-Wärme-Kopplung ausgestattet werden und ans Fernwärmenetz angeschlossen werden.

"Diese gigantische Energieverschwendung ohne Nutzung der Abwärme muss beendet werden", sagte Hermann Dierkes (Linke), der die rot-rot-grünen Vorstellungen gemeinsam mit Prof. Dieter Kantel (Grüne) und Jürgen C. Brandt (SPD) vorstellte. Sie sollen in einen gemeinsamen Antrag für die Ratssitzung am Montag münden, der in öffentlicher Sitzung verhandelt werden soll. Neben ökologischen und sozialen Aspekten soll die Transparenz der "neuen" Steag im Vordergrund stehen.

So soll künftig auch ein neu zu bildender Beirat aus Verbrauchern den Dialog mit der Unternehmensführung aufrechterhalten. Weitere rot-rot-grüne Forderungen sind die Schließung von Kohlekraftwerken in Herne und Lünen und der Verzicht auf die Planung neuer Kohlekraftwerke. Stattdessen soll in Herne ein neues Gas- und Dampfkraftwerk entstehen. Kritisch sehen SPD, Linke und Grüne den Betrieb von Steag-Kraftwerken in der Türkei, auf den Philippinen und in Kolumbien. Die Kohlelieferverträge mit Kolumbien sollen ebenfalls auf den Prüfstand. Die Steag-Beteiligung an der Atomanlage in Ahaus soll aufgegeben, der Steag-Bereich "Nuclear Technologies" künftig wegfallen.

Die Restrukturierung der Steag soll ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen und den Einstieg in einen ökologischen Umbau ermöglichen, so die Parteienvertreter. Den Anteilekauf selbst sehen SPD, Linke und Grüne als kalkulierbares Risiko. Der Anteil der Stadtwerke Duisburg in Höhe von 35 bis 40 Millionen Euro gefährde die Wirtschaftlichkeit der Stadtwerke in keiner Weise, erklärte Hermann Dierkes. Im Rat soll es am Montag nur um die zum Kaufen stehenden 51 Prozent an der Steag gehen. Sollte die Option auf die übrigen 49 Prozent auf das Stadtwerke-Konsortium unter Führung der Stadtwerke Duisburg ins Gespräch kommen, müsste der Rat darüber neu entscheiden.

(RP)
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