Wasserball Das Wasserball-Gipfeltreffen

Der amtierende Pokalsieger ASC Duisburg empfängt heute (16 Uhr, Schwimmstadion) den Serienmeister Spandau 04 Berlin. Während die Gäste zum Siegen verdammt sind, hat das junge ASCD-Team nichts zu verlieren.

Wasserball: Das Wasserball-Gipfeltreffen
Foto: AFP, AFP

Peter Röhle hat eine ziemlich genaue Vorstellung von dem, was sich heute Nachmittag im Duisburger Schwimmstadion abspielen soll. "Wir wollen eine Duftmarke setzen, nach zuletzt schwächeren Auftritten zeigen, wer im deutschen Vereinswasserball den Ton angibt", lässt der Manager der Wfr. Spandau 04 Berlin vor dem Gipfeltreffen mit dem ASCD verlauten.

Die Saison ist bis dato nicht annähernd so verlaufen, wie die Hauptstädter sich das erhofft haben. Die Liga-Spiele gegen Weiden, Wedding und Esslingen hat Spandau natürlich gewonnen, überzeugend agierte der Seriensieger (68 nationale Titel seit 1979) aber keineswegs. Freilich, diese schleppenden Auftritte waren nichts im Vergleich zum 13. November, als die Mannschaft von Nebojsa Novoselac im Achtelfinal-Hinspiel der europäischen LEN-Trophy im eigenen Becken nach allen Regeln der Kunst vorgeführt wurde. 7:19 gegen Leonessa Brescia (Italien). "Gefühlt war es das Schlimmste, was ich je erlebt habe", hatte Röhle nach der Blamage gesagt. Nationalmannschafts-Kapitän Marc Politze ist aus Italien zurückgekehrt, außerdem verstärken der Ungar Tamas Kuncz und der Serbe Milan Petrovic das Team. Und trotzdem läuft es derart unrund. Bemerkenswert.

Nicht auszudenken, was in Spandau los wäre, wenn heute kein souveräner Sieg herausspringt. Gegen diesen Duisburger "Kindergarten". Nach den Abgängen solch wichtiger Stützen wie Florian und Maxi Müller, Vlad Kapsa oder auch Gabor Egedi setzt der ASCD in dieser Saison noch stärker als ohnehin schon auf den Nachwuchs. Und fährt bis dato sehr gut damit. Durch den 18:2-Erfolg am Mittwochabend über erschreckend schwache Uerdinger haben die "Amateure" aufgrund des besseren Torverhältnisses nun die Tabellenführung vor Spandau inne. Das hat nach drei absolvierten Spielen nicht viel zu sagen. Denn im Normalfall gehen Kapitän Tobias Kreuzmann und Co. aus dem heutigen Gipfeltreffen als Verlierer hervor. Wobei, was ist schon normal?

In der vergangenen Saison war der ASCD den Spandauern ein Gegner auf Augenhöhe, was im Gewinn des Deutschen Pokals und einer in ihrer Entstehung knappen 1:3-Niederlage in der Finalserie um die Deutsche Meisterschaft mündete. Dann kam der personelle Umbruch, während die Berliner nochmals nachlegen konnten. Die Kluft zwischen Platz eins und zwei schien wieder größer zu werden. Bis jetzt ist davon aber nicht viel zu sehen. Auch deshalb darf man dem direkten Duell der "ewigen Rivalen" getrost eine besondere Bedeutung beimessen. Der ASCD hat nichts zu verlieren, Spandau indes ist zum Siegen verdammt. Oder wie Peter Röhle es ausdrückt: "Wir sind national überall wo wir antreten Favorit — auch auswärts. Diese Rolle ist keine Belastung, sondern eine Auszeichnung. Und entsprechend müssen wir auch damit umgehen."

(RP)
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