Haus In den Peschen in Duisburg Ordnungsamt kontrolliert am Problemhaus

Duisburg · Die Ordnungskräfte der Stadt Duisburg sind am Donnerstagvormittag zum sogenannten Problemhaus in Bergheim ausgerückt. Vor Ort waren Kräfte des Ordnungs- und des Jugendamtes sowie der Polizei. In den letzten Wochen hatten Anwohner ein Eingreifen der Behörden gefordert.

Das Ordnungsamt im Einsatz am Problemhaus
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Das Ordnungsamt im Einsatz am Problemhaus

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Ziel der Aktion, die das Ordnungsamt leitete, war es zu überprüfen, wie viele Personen tatsächlich in dem Wohnkomplex "In den Peschen" und an der Beguinenstraße wohnen. Die 30 Mitarbeiter des Ordnungsamtes waren seit 7.15 Uhr vor Ort, gegen 10.20 Uhr war die Kontrolle bereits beendet. Die Polizei war an der Überprüfung der Wohnverhältnisse nicht beteiligt, sondern hatte nur zur Sicherheit 60 Beamten nach Bergheim geschickt.

Bei der Kontrolle am frühen Morgen wurden 411 Personen angetroffen. Die Polizei war in Schätzungen zwischenzeitlich von etwa 1400 Bewohnern ausgeganen. Die Gebäude mit der Adresse "In den Peschen 3-5" und das angrenzende Gebäude an der Beguinenstraße besitzen 80 Wohnungen.

Bewohner kooperieren mit Ordnungskräften

Die Bewohner zeigten sich während der Kontrolle kooperativ und öffneten freiwillig die Türen. Mit der Hilfe von sechs Dolmetschern führten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes Gespräche mit den Bewohnern. In vielen Fällen wurden sie freundlich in die Wohnungen gebeten. Lediglich eine Person wollte nicht mit den Ordnungsamtsmitarbeitern sprechen. Wie sich herausstellte, wurde der Mann mit einem Haftbefehl gesucht. Jedoch ließ sich der Mann ohne Widerstand festnehmen. Ein 11-jähriger Junge wurde zur Überprüfung in die Obhut des Jugendamtes übergeben, weil er keine Papiere vorweisen konnte und seine Erziehungsberechtigten nicht auszumachen waren.

Stadt antwortet auf Forderungen der letzten Wochen

Der Einsatz der Ordnungs- und Sicherheitsdienste aus Duisburg erfolgte unangemeldet, wirkt aber wie eine Antwort auf die Forderungen von Anwohnern und Lokalpolitikern der letzten Wochen. Vor allem im Rahmen der Gegendemonstrationen gegen den Auftritt einer rechtsextremen Partei in Bergheim vor einer Woche hatten sich frustierte und aufgeregte Anwohner zu Wort gemeldet. Sie hatten sich direkt an Oberbürgermeister Sören Link und den aus Duisburg stammenden NRW-Innenminister Ralf Jäger gewandt. Doch auch in den vorangegangenen Wochen gab es die Forderung nach genaueren Überprüfungen der Lage vor Ort. So hatte die CDU die Stadtspitze zum Handeln aufgefordert. Zudem hatte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mehr Hilfe für die Duisburger Polizei bei Jäger eingefordert.

Während Link immer wieder Hilfe von Bund, Land und der EU einforderte, wünschten sich die Bürger eine stärkere Präsenz städtischer Kräfte vor Ort. Das Ordnungsamt wurde bereits durch 20 neue Mitarbeiter aufgestockt.

Aus dem Rathaus wurde bekannt, dass in ganz Duisburg laut Melderegister momentan 8000 Personen aus Rumänien und Bulgarien leben. In den letzten Wochen wurden 109 Personen ausgewiesen, 40 bis 50 weitere Fälle werden geprüft.

(ac)
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