Standort gefunden Neues Duisburger Tierheim soll in den Businesspark Asterlagen

Update | Duisburg · Für das in die Jahre gekommene städtische Tierheim in Neuenkamp hat die Stadt Duisburg einen neuen Standort gefunden: Es soll im Duisburger Westen auf einem 13.000 Quadratmeter großen Grundstück im Businesspark Asterlagen gebaut werden. Die FDP kritisiert den Standort.

Tag der offenen Tür im Tierheim Neuenkamp. Dies gilt inzwischen als nicht mehr zeitgemäß.

Tag der offenen Tür im Tierheim Neuenkamp. Dies gilt inzwischen als nicht mehr zeitgemäß.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Das städtische Tierheim in Neuenkamp entspricht schon lange nicht mehr den heutigen Anforderungen. Eine umfangreiche Sanierung der vorhandenen Einrichtung sei mit Blick auf die schlechte Bausubstanz nicht realisierbar. Um den Anforderungen an eine artgerechte Tierhaltung zu erfüllen, sei daher ein Neubau des Tierheims unumgänglich, so die Stadt.

Die hygienischen Bedingungen gerade für kranke Tiere sind schlecht, die Hundezwinger haben undichte Dächer, die Ausläufe reichen weder von der Anzahl noch von der Größe. Auch die Bedingungen für Katzen, Ziervögel und Heimtiere sind nicht zeitgemäß. Zudem ist die dortige Tierarztpraxis zu klein, die Mitarbeiter müssen in vielerlei Hinsicht mit schlechten Arbeitsbedingungen klarkommen.

Nach langer Suche konnte nun ein Grundstück im Businesspark Asterlagen gefunden werden, das sowohl über die erforderliche Größe als auch über eine gute Erreichbarkeit verfüge. Vorbehaltlich der Zustimmung des Rates soll nun die weitere Planung in Auftrag gegeben werden. Bekanntlich ist im Businesspark Asterlagen bereits eine große Tierklinik an der Dr.-Detlev-Karsten-Rohwedder-Straße ansässig. Das dortige Kleintierzentrum gehört zur schwedischen Unternehmensgruppe AniCura.

 Im Businesspark Asterlagen ist noch genügend Platz für ein neues Tierheim.

Im Businesspark Asterlagen ist noch genügend Platz für ein neues Tierheim.

Foto: COPTOGRAPH

„Mit einem Neubau des Tierheims können wir endlich dauerhaft eine artgerechte Unterbringung für alle Tiere gewährleisten. Der Gewerbepark Asterlagen ist dafür der richtige Standort“, so Oberbürgermeister Sören Link.

„Mit der Chance einen Neubau auf der rund 13.000 Quadratmeter großen Fläche zu planen, besteht die Möglichkeit, die Qualität zur Unterbringung der Tiere erheblich zu steigern und aufgrund der optionalen Erweiterungsmöglichkeit auch zukünftige Entwicklungen ermöglichen zu können“, ergänzt Beigeordneter Martin Linne.

Das ausgewählte Grundstück an der Dr.-Detlev-Karsten-Rohwedder-Straße mit einer Größe von knapp zwei Fußballfeldern gehört der Stadt und erfülle die Anforderungen an einen Tierheimneubau, so die Stadt. Auch wenn das Grundstück die Stadt also nichts kostet, betragen die Gesamtkosten immer noch rund zehn Millionen Euro (siehe Box).

Auch Norma Puchstein, Vorsitzende des Tierschutzzentrums Duisburg e.V., freut sich sehr über die Wahl des neuen Grundstücks für das Tierheim. Der Verein ist seit 2002 Betreiber der Einrichtung. „Hier können wir zukünftig die Tiere artgerecht und stressfreier unterbringen. Mit dem Standort Businesspark Asterlagen sehen wir viele Möglichkeiten und Perspektiven, die Bürgerinnen und Bürger in Duisburg, aber auch über die Stadtgrenzen hinaus zum Thema Tierschutz interessant und vielseitig informieren zu können“, so Norma Puchstein.

Kritik kam dagegen vom Rheinhauser FDP-Bezirksvertreter Sven Benentreu: „Für uns spielt eine besondere Rolle, dass die möglichen Anlieger und ihre Sorgen frühestmöglich bei der Standortfindung einbezogen werden. Das hat die Stadt leider versäumt. Hierüber herrscht derzeit zu Recht Verärgerung. Unter anderem ist das direkt angrenzende Tagungshotel darüber besorgt, dass die durch das Tierheim zunehmende Lärmbelästigung zu einer Verringerung des Gästeaufkommens führen wird.“ Die Stadt müsse schnellstmöglich mit den Anliegern in den Austausch treten. Sollten die Zweifel nicht ausgeräumt werden können, müssten auch alternative Standorte geprüft werden.

(mtm)
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