Düsseldorf stellt Messungen vor So wirkten die ersten beiden Umweltspuren

Düsseldorf · Der Verkehrsausschuss erhält am Mittwoch erste Daten zu den im Frühjahr gestarteten Spuren. Die Luft ist demnach besser geworden – aber in Bilk immer noch deutlich über dem Grenzwert.

 Auf der Merowingerstraße wurde im Frühjahr die erste Umweltspur markiert.

Auf der Merowingerstraße wurde im Frühjahr die erste Umweltspur markiert.

Foto: dpa/Federico Gambarini

(arl) Am Tag vor der Grundsatz-Abstimmung im Rat befasst sich auch der Fachausschuss für Verkehr mit den Umweltspuren. Die Stadt legt eine erste Auswertung zu den Spuren auf Merowingerstraße und Prinz-Georg-Straße vor, die in den Osterferien markiert worden ist. Wie berichtet, ist die Luftqualität besser als im Vorjahr – allerdings an der Merowingerstraße immer noch deutlich über dem gesetzlichen Grenzwert. Die Angaben im Detai

Merowingerstraße Die Luft-Messstelle hat zwischen Mai und September eine Stickoxid-Durchschnittsbelastung von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Das ist deutlich weniger als im Vorjahr (57), aber immer noch klar über dem gesetzlichen Grenzwert, der bei 40 Mikrogramm liegt. Die Unfallzahlen sind zurückgegangen, die Busse der Rheinbahn sind durch die Sonderspur im Durchschnitt 15 Sekunden schneller unterwegs. Radfahrer zeigen sich bei einer Befragung zufrieden, das subjektive Sicherheitsempfinden wird bei beiden Spuren mit der Schulnote 2,5 bewertet.

Autos sind über die Straße schneller als vorher unterwegs, wie eine Auswertung von Daten des Anbieters TomTom zeigt. Sie brauchen 1:20 Minuten und damit 27 Sekunden weniger. Allerdings dauert das Einbiegen vom Südring deutlich länger. Über den ganzen Tag gemessen verlieren Autofahrer im Vergleich zu vorher nur sechs Sekunden, am Nachmittag allerdings steigt die Reisezeit auf diesem Stück von 2.48 auf 3.35 Minuten.

Prinz-Georg-Straße An der Prinz-Georg-Straße liegt die Stickoxid-Belastung bei 33 Mikrogramm und damit deutlich unter dem Grenzwert. Das war allerdings auch ohne Umweltspur der Fall, wie Rechenmodelle nahelegen. Die Zahl der schweren Unfälle ist zurückgegangen, bei den Unfallzahlen insgesamt gibt es aber keinen Rückgang. Auf der Prinz-Georg-Straße hat die Reisezeit für Autos nur leicht zugenommen, auf der Kaiser-/Fischerstraße sind Autofahrer aber signifikant langsamer unterwegs, seitdem einer der beiden Fahrstreifen für einen Radweg weggefallen ist. Für die Buslinien der Rheinbahn hat sich nur eine sehr geringe Verbesserung ergeben.

Weiteres Vorgehen Die Umweltspuren sind als Verkehrsversuch beschlossen. Sie sollen nach einem Testbetrieb von jeweils einem Jahr evaluiert werden. Danach will die Politik über eine Fortführung des Verkehrsversuchs entscheiden. Auch die Auswirkung auf Ausweichrouten soll überwacht werden. Die Umweltspuren sind als Maßnahme im sogenannten Luftreinhalteplan hinterlegt. In dem Papier sollen die Behörden darlegen, wie die Grenzwerte für die Luftverschmutzung eingehalten werden können.

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