Mängel in der Beschilderung Eddy-Elektroroller dürfen nicht auf Düsseldorfer Umweltspur

Düsseldorf · Die Umweltspuren sollen umweltfreundliche Verkehrsmittel fördern – die E-Roller der Stadtwerke gehören nicht dazu.

 Eddy-Roller in Düsseldorf.

Eddy-Roller in Düsseldorf.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Die geplante Beschilderung erlaubt zwar freie Fahrt für E-Fahrzeuge, allerdings nur solche mit dem „E-Kennzeichen“, wie ein Stadtsprecher bestätigt. Das haben die „Eddy“-Roller nicht. Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke will eine Lösung suchen. CDU-Ratsherr Christian Rütz, der auf das Problem hinwies, schlägt ein weiteres, viertes Zusatzschild vor.

Die Spuren, die bis Ostern auf der Merowingerstraße und der Prinz-Georg-Straße entstehen, sind auch für Linienbusse, Radfahrer und Taxis offen. Autos mit Verbrennungsmotor müssen die andere Spur nutzen. Außen vor ist auch der Fahrdienst Uber – mit Ausnahme seiner E-Fahrzeuge.

Die Kritik aus der Wirtschaft reißt derweil nicht ab. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW, fürchtet negative Folgen für den Handel. „Unsere Sorge ist, dass Kunden in andere Städte ausweichen, wenn die Zugänge zur Innenstadt verengt werden.“ Er kritisiert, dass der Autoverkehr eingeschränkt wird, bevor die Alternativen gut genug entwickelt sind. Ähnlich hatten sich Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer (IHK) geäußert.

Die beiden Umweltspuren starten möglicherweise früher als bisher angekündigt. Schon in der Woche vor den Osterferien (ab 13. April) könnte die Stadtverwaltung die Markierung auf der Merowingerstraße in Bilk und der Prinz-Georg-Straße in Pempelfort aufbringen, spätestens bis Ostern soll das passiert sein. Der genaue Termin richtet sich nach der Witterung. Ab sofort gilt dann die neue Regelung: Eine der beiden Fahrspuren ist nicht mehr für den Autoverkehr freigegeben. Auf der Merowingerstraße gilt die Regelung vorerst nur stadteinwärts.

Die Stadt nennt immer wieder zwei Gründe für den Verkehrsversuch, der nach einem Jahr ausgewertet werden soll. Zum einen sind sie wegen des Handlungsdrucks durch drohende Diesel-Fahrverbote kurzfristig beschlossen worden. Denn der Wegfall der Autospur verringert die Belastung der Straßen. „Durch die Umweltspuren müssen wir die Stadt nicht abriegeln, sondern können Neues versuchen“, sagt Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke. Auch das Landesumweltministerium habe auf die Spuren gedrängt, selbst wenn Ausweichverkehr auf andere belastete Routen zu erwarten ist.

Zum anderen will die Stadtspitze eine Verkehrswende vorantreiben. „Wir wollen Vorrang für leistungsfähige Verkehrsmittel“, sagt OB Geisel. Dies sei nicht der Autoverkehr, weil die Straßen an der Belastungsgrenze seien, sondern ÖPNV und Rad.

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