Alte Schätze der Werstener Schützen Historische Raritäten im Keller der Werstener Schützen

Wersten · Archiv und Ausstellung des Vereins sind eine wahre Fundgrube. Viele seltene Stücke dokumentieren die Geschichte der Schützen im Stadtteil.

 Wolfgang Berndt, Bernd Jurascheck und Peter Neuhausen (v.l.) präsentieren Utensilien aus der Geschichte der Werstener Schützen. Ihr St.-Sebastianus-Verein existiert seit 1925.

Wolfgang Berndt, Bernd Jurascheck und Peter Neuhausen (v.l.) präsentieren Utensilien aus der Geschichte der Werstener Schützen. Ihr St.-Sebastianus-Verein existiert seit 1925.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Im Keller des heutigen Kindergartens an der Opladener Straße liegt das Paradies der Werstener Schützen. Ihr Archiv und Ausstellungsraum für Urkunden, Fahnen, alte Orden und Uniformen. Jedes Teil erzählt eine Geschichte des St. Sebastianus Schützenvereins Wersten, darunter Orden der Stadt Düsseldorf. „Das sind zum Beispiel Ehrengaben, verliehen an verdiente Schützen. Einige stammen noch aus den 1920er Jahren“, erklärt Archivar Peter Neuhausen.

Heute besteht der Verein aus rund 500 Mitgliedern in 23 Gesellschaften. Gegründet 1925 ist über die Jahrzehnte viel Spannendes zusammengekommen. Die Schätze der Werstener Schützen liegen sortiert in Vitrinen, hängen an den Wänden und sind auf Schaufensterpuppen liebevoll drapiert. In dem großen, länglichen Raum, der früher eine Kegelbahn im Keller des alten Vereinsheims beherbergte, startete der erste Archivar Harald Schneider im Jahr 2000 seine Sammlung.

Vieles wurde über die Jahre zusammengetragen. Manches steckt noch heute in großen und kleinen Kartons. Jetzt arbeitet Peter Neuhausen von der St. Hubertus Kompanie gemeinsam mit Bernd Juraschek (Schützengilde) und Wolfgang Berndt von den Pionieren an den vielen Erinnerungsstücken der Werstener Schützen. Stolz sind sie auf ihre Ausstellung mit Vitrinen, Fotos, alten Gewehren und Urkunden. „Wir haben ein Büro, eine Werkstatt und sammeln auch weitere Utensilien“, sagt Bernd Juraschek. Wie viele Stücke sie ausstellen, können die drei nur schätzen. „Es sind wahrscheinlich um die 10.000 Teile“, vermutet Archivar Peter Neuhausen. Alle Exponate, die zugeordnet und beschriftet sind, finden einen Platz in der Ausstellung. „Wir tauschen da auch hin und wieder Stücke und Uniformen aus“, sagt er. Eine eigene Vitrine ist dem Ehrenoberst Willy Wildschütz gewidmet. Das Archiv ist von der Ausstellung getrennt. Dort lagern alle schriftlichen Dokumente des Schützenvereins seit der Gründung 1925, darunter auch handschriftliche Aufzeichnungen und Protokolle der Gründungsväter.

Wolfgang Berndt recherchiert gerne zu den einzelnen Teilen: „Ich versuche dann, herauszufinden, was dahintersteckt“, sagt er. Sortieren, archivieren, säubern und ausstellen, es gibt immer viel zu tun. „Manchmal ist das eine Sisyphos-Arbeit, wenn wir vor einem Karton sitzen und die Dinge zuordnen“, sagt Peter Neuhausen. Erinnert wird auch an Gesellschaften des Vereins, die es bereits nicht mehr gibt. Es gibt auch Kuriositäten, einen alten Gips beispielsweise und alte Technik: So sind Rechen- und Schreibmaschinen zu sehen. Alte Sportgewehre zeugen von früher, ebenso wie die Zählscheiben für die Punkte. Bernd Juraschek gestaltet die Ausstellung gerne: „Ich bastele auch sehr viel“, sagt er und stellt verschiedene Stücke zusammen und drapiert sie. Ein Besuch in den Räumen ist für die Gäste eine spannende Entdeckungsreise: „Einer hat hier auf Fotos aus dem Jahr 1926 plötzlich seinen Vater erkannt“, sagt der Archivar. Für ihre Arbeit wünscht sich das Team noch mehr Schaufensterpuppen: „Gerade Kinderpuppen, wir haben noch viele Pagenuniformen, die wir zeigen möchten“, sagen sie. Die Exponate sind ein Spiegel ihrer Zeit. Fotos erzählen von vergangenen Moden, doch die Orden haben sich kaum verändert. „Das ist so eine Tradition, die hat man bewahrt“, sagt Peter Neuhausen mit Blick in die Vitrinen. Besuche der Räumlichkeiten sind jederzeit nach Absprache mit Peter Neuhausen möglich. Kontaktdaten finden sich auf der Internetseite des Schützenvereins unter dem Punkt Archiv: www.schuetzen-wersten.de

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