Benninghauser Straße Neuer Vorstoß gegen LKW-Einfahrten

Wersten · Die Anwohner der Benninghauser Straße klagen seit Monaten über beschädigte Autos und festgefahrene Lastwagen.

 Rainer und Ulrike Balmes ärgern sich täglich über LKW, die auf dem Weg zum Industriegebiet durch ihre ruhige Wohngegend fahren.

Rainer und Ulrike Balmes ärgern sich täglich über LKW, die auf dem Weg zum Industriegebiet durch ihre ruhige Wohngegend fahren.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)/Bauer, Hans-Jürgen (hjba)

Rainer Balmes ist längst nicht mehr überrascht, wenn ein tonnenschwerer Lastwagen durch die beschauliche Benninghauser Straße fährt, in der er mit seiner Frau wohnt. Die eigentlich verbotenen Durchfahrten der Lkw ärgern ihn und seine Nachbarn nur noch – zumal sie bereits für nicht unerhebliche Schäden in der Siedlung gesorgt haben. „Drei bis vier LKW am Tag sind normal, ich wurde auch schon mal mitten in der Nacht von einem Fahrer aus dem Bett geklingelt und gebeten, meinen Wagen umzuparken“, erzählt Balmes. Gemeinsam mit anderen Anwohnern ist er auf der Suche nach einer Lösung für die knifflige Situation.

Die Stadt kennt das Problem, hat bereits im März versucht, die Einfahrt in die Benninghauser Straße zu verengen und so eine Einfahrt zu erschweren – allerdings ohne sichtbaren Erfolg. Nun wird ein weiterer Versuch unternommen. Anfang 2020 sollen die Arbeiten beginnen.

Die Lastwagen, die unerlaubterweise durch die Werstener Seitenstraßen fahren, sind auf dem Weg zum großen Industriegebiet in Holthausen, in dem unter anderem das Unternehmen Henkel beheimatet ist. Von ihren Navigationssystemen geleitet nehmen die Fahrer jedoch oft nicht die vorgesehene Ausfahrt der A46 über die Oerschbachstraße, sondern kommen über die Straße Werstener Feld und biegen von da aus in die Benninghauser Straße sowie die parallel verlaufende Opladener Straße und Werstener Friedhofsstraße ab. Von dort führt die Strecke über den Kärntner Weg zum Industriegelände. Die betreffenden Straßen sind jedoch nicht für Lkw geeignet, so dass diese sich häufig festfahren und rückwärts aus den Gassen hinaus manövrieren müssen. Dabei wurden mehrfach geparkte Autos, Bordsteine und Gartenzäune beschädigt. „Der Audi meiner Nachbarin hatte einen wirtschaftlichen Totalschaden, die gesamte Beifahrerseite war kaputt“, berichtet Rainer Balmes. Besonders verwirrend sei ein Schild, das zwar Lastwagen die Einfahrt verbiete, allerdings den Zusatz „Lieferverkehr frei“ beinhalte – gedacht für Lieferungen an die Anwohner. „Oft verstehen es die Fahrer aber falsch, die mit Waren auf dem Weg zu Henkel sind“, sagt Balmes. Im August gab es einen Besichtigungstermin mit betroffenen Bürgern und Vertretern der Stadt. Seitdem, so beklagt sich der Anwohner, sei man jedoch nicht über den Stand der Planungen informiert worden.

Nach den massiven Beschwerden der Bürger und erneuten Anträgen der Bezirkspolitik will die Stadt nun erneut versuchen, die Einfahrt in die Benninghauser Straße für große Lastwagen mit straßenbaulichen Mitteln zu erschweren: „Das Amt für Verkehrsmanagement plant die Anordnung weiterer, rot-weißer Steckpfosten in Verbindung mit einer Warnbake und einer zusätzlichen Fahrbahnmarkierung“, sagt Stadtsprecher Volker Paulat. Auch an der Einmündung der Opladener Straße sollen Markierungen gezeichnet und Streckenpfosten platziert werden. Nach Angaben der Stadt könne auf diese Weise die Kurve zur Einfahrt in die Seitenstraßen so weit verengt werden, dass es den Lkw nicht mehr möglich sei, in das Wohngebiet zu fahren. Eine deutlichere Beschilderung allein, so sagt der Stadtsprecher, würde für das erhoffte Ergebnis nicht ausreichen.

 Bereits mehrfach wurden geparkte Autos der Anwohner, Bordsteine und Garteneinfassungen beschädigt.

Bereits mehrfach wurden geparkte Autos der Anwohner, Bordsteine und Garteneinfassungen beschädigt.

Foto: Rainer Balmes
 Die Lastwagen fahren sich häufig in den Seitenstraßen fest, müssen rangieren und oft rückwärts hinaus fahren.

Die Lastwagen fahren sich häufig in den Seitenstraßen fest, müssen rangieren und oft rückwärts hinaus fahren.

Foto: RP/Rainer Balmes

Bereits im März hat die Stadt versucht, mit Streckenpfosten die Einfahrt zu verengen, diese wurden wenige Wochen nach Abschluss der Arbeiten von einem Lastwagen umgefahren. Dennoch erhofft sich die Stadt, jetzt die unerlaubten Einfahrten unterbinden zu können. Je nach Witterung sollen die Arbeiten kurzfristig im Januar beginnen.

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