Nach Unfalltod eines Mannes Kritik am DLRG-Einsatz am Unterbacher See

Düsseldorf · Nach dem tödlichen Badeunfall am vergangenen Wochenende erhebt ein Gast Vorwürfe gegen die Retter: Sie hätten nicht aktiv genug gesucht. Das weist die DLRG von sich.

Einsatz am Unterbacher See: Suche nach Vermisstem
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DLRG und Feuerwehr suchen nach Vermisstem im Unterbacher See

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Foto: Daniel Fiene

Es sind schwere Vorwürfe, die Sebastian Gutt gegen die Deutsche Lebens-Rettungsgesellschaft erhebt. „Aber ich stehe dazu“, sagt der 37-Jährige. Er war mit seinem Partner am Unterbacher See, als am Sonntagnachmittag ein Mann ertrank. Seine Wahrnehmung: Das DLRG-Personal habe „nur im Boot gesessen und ist den Badeabschnitt entlang gefahren, ohne aktiv zu werden“.

Dem widerspricht Markus Falkenau, Sprecher der DLRG-Ortsgruppe Erkrath. Natürlich hätten Schwimmer im Wasser sofort nach dem Verschwundenen gesucht. „Möglicherweise erkennt ein Laie das nicht, denn es waren auch Kräfte an Land und in Booten unterwegs, die die Schwimmer koordinierten.“ Die Schwimmer hätten eine Kette gebildet, um das Badegebiet systematisch abzusuchen. Auch Badegäste hätten sich daran beteiligt. „Normalerweise sehen wir so etwas kritisch, weil wir nicht nachprüfen können, ob sie tatsächlich zu so einem Einsatz in der Lage sind.“ In diesem Fall habe man aber entschieden, eine Ausnahme zu machen.

Badegast Sebastian Gutt beklagt auch, dass nicht immer beide Türme im Strandbad mit Aufsichtspersonen besetzt seien und die Schwimmmeister am Boden sich oft mit Badegästen unterhielten. „Natürlich tun sie das“, sagt Peter von Rappard, Geschäftsführer des Zweckverbands Erholungsgebiet Unterbacher See. „Sie sollen ja für die Gäste da sein.“ Die Türme würden je nach Gästezahl besetzt. Das Aufsichtspersonal sei dafür verantwortlich, Gefahren von Badegästen abzuwenden. Da heiße nicht, dass sie jeden Badegast ständig im Auge behalten müssten.

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