Unglück in Düsseldorf Junger Mann ertrinkt bei Badeunfall im Unterbacher See
Düsseldorf · Am Unterbacher See ist es am Sonntagnachmittag zu einem tödlichen Badeunfall gekommen. Feuerwehr und DLRG konnten das Opfer nur noch tot aus dem Wasser holen. Das Strandbad Süd war gesperrt.
Ein etwa 21-jähriger Mann ist am Sonntagnachmittag im Strandbad Süd des Unterbacher Sees ertrunken. Kurz nach 15 Uhr erreichte die Feuerwehr die Nachricht: Schwimmer im See vermisst. Mit einem Großaufgebot rückten die Kräfte an. Um besser nach dem Mann suchen zu können, wurden alle Gäste gebeten, erst das Wasser und dann das Bad zu verlassen.
Knapp zwei Stunden später gab es für die Retter die traurige Gewissheit: Der junge Mann konnte nur noch tot von Tauchern der Wasserwacht Neuss geborgen werden. Die Freundin des Opfers musste von Notfallseelsorgern betreut werden. Die Kräfte der DLRG, die Aufsicht am Badestrand geführt hatten, wurden vom psychosozialen Team der Mettmanner Feuerwehr begleitet. Die Polizei hatte die Personalien des Opfers am Sonntagabend noch nicht endgültig klären können.
Ein 28-jähriger Vater, der mit seinen beiden Söhnen am Sonntag an den See gefahren war, um mit diesen einen schönen Tag zu verleben, erlebte das Geschehen hautnah: „Die Rettungskräfte suchen seit zwei Stunden nach einer Person. Auf einmal hieß es, dass wir alle raus müssen und der Südstrand schließt.” Drei Kräfte der DLRG wiesen am Eingang Neuankömmlinge direkt ab.
Eine Anwohnerin (58) verfolgte das Geschehen aus der Ferne: „Es kreiste direkt der Helikopter über dem See. Das war wie vor einigen Jahren, als sich ein Junge mit den Füßen in den Algen verfing. Die haben den auch drei Stunden gesucht. Das war so schrecklich.”
Wie damals wurde auch die Suche am Sonntagnachmittag der Einsatzkräfte nicht von einem glücklichen Ende belohnt. Der Notarzt hatte nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen können. Die Einsatzkräfte hatten zuvor an verschiedenen Stellen des südlichen Strandabschnitts mit Booten, Tauchern und Sonargeräten nach ihm gesucht. Es waren zeitgleich bis zu zwölf Taucher im Wasser. Gegen 18 Uhr rückten die Einsatzkräfte wieder ab. Zurück blieben einige Radfahrer, die von außen den Rettungseinsatz verfolgt hatten und sich betroffen zeigten: „Die armen Angehörigen.“ Wie es zu dem Badeunfall gekommen ist, war Sonntagabend noch unklar. Die Kriminalpolizei ist dabei, den Unfallhergang zu ermitteln, teilte die Feuerwehr mit.
Am Montag wird das Bad wieder öffnen. „Das haben wir in Absprache mit der Feuerwehr so entschieden“, sagte Peter von Rappard. Der Chef des Zweckverbands Erholungsgebiet Unterbacher Sees war sofort zur Unglücksstelle geeilt, als er die Nachricht bekam, dass es einen Vermissten gibt. Von Rappard lobte das besonnene Verhalten der Einsatzkräfte und der Badegäste: „Die Rettungskräfte waren schnell zur Stelle. Die Badegäste haben toll reagiert und sofort eine Rettungsgasse gebildet. Das Verhalten der Gäste war vorbildlich, auch als wir schließen mussten.“
Auch Beobachter zeigten sich beeindruckt, wie die Rettung vor Ort ablief: Die meisten Badegäste reisten zügig ab, niemand reagierte aggressiv und es gab nur einige wenige Gaffer, die versuchten, vom Zaun aus einen Blick auf die Unfallstelle zu erhaschen.
Aus Hilden und Neuss wurden Taucherstaffeln von Feuerwehr, Wasserwacht und DLRG alarmiert. Ebenso wurden Kräfte der Berufsfeuerwehr Wuppertal und des THW Mühlheim angefordert. Ein Polizeihubschrauber war im Einsatz, genau wie eine DLRG-Gruppe aus Ahaus mit Rettungshunden für die Suche. Der Nordstrand des Unterbacher Sees ist derzeit wegen eines Blaualgenbefalls gesperrt.
Weiterer Badeunfall in Dortmund
In Dortmund gab es am Sonntag einen weiteren Badeunfall: Ein Mann war beim Schwimmen im Dortmund-Ems-Kanal untergegangen und ist wenig später gerettet worden. Der Schwimmer sei von Tauchern nach kurzer Suche in etwa viereinhalb Metern Tiefe gefunden und ans Ufer gebracht worden. Er sei danach wiederbelebt worden. Am Montag starb der 37-Jährige im Krankenhaus.
Ein weiterer Beteiligten hatte laut Feuerwehr zuvor vergeblich versucht, den Mann zu retten: "Dieser konnte sich schließlich selbst nur mit letzter Kraft aus dem Kanal retten."