Stadtteilerneuerungsprojekt Garath 2.0 Garath soll Citymanagement behalten

Düsseldorf · Lena Börsting und Luca Henke haben für die Bezirksvertretung 10 ein Zwischenfazit ihrer Bemühungen gezogen, den Einkaufsstandort aufzuwerten. Ihr Vertrag endet Mitte 2022. Das Projekt soll fortgeführt werden.

 Die Gestaltungselemente in der Garather Fußgängerzone sind in die Jahre gekommen, wie dieser Brunnen. Es gibt einen Zentrenfonds zur Unterstützung von Aufwertungsmaßnahmen.

Die Gestaltungselemente in der Garather Fußgängerzone sind in die Jahre gekommen, wie dieser Brunnen. Es gibt einen Zentrenfonds zur Unterstützung von Aufwertungsmaßnahmen.

Foto: Andrea Röhrig

Schon vor zehn Jahren hatte der damalige Garather Bezirksbürgermeister Klaus Mauersberger die Händler im Stadtteil aufgefordert, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um den Stadtteil als Einkaufsstandort attraktiv zu halten. 2011 beendete die Händlergemeinschaft GGG ihre Arbeit. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr des 50. Bestehens des Stadtteils hatte die Gesprächsrunde Garather Geschäftsleute ihr traditionelles Sommerfest abgesagt und trat danach nie wieder öffentlich in Erscheinung.

Dass eine starke Händlergemeinschaft etwas bewegen kann, zeigt das Beispiel aus Benrath, dort funktioniert es nach wie vor recht gut, und die Aktionsgemeinschaft Benrath kann gegenüber der Stadt Wünsche umsetzen, wie neue Sitzbänke, mehr Mülleimer und Fahrradständer.

Weil sich der Handel in Garaths Haupt- und seinen Nebenzentren in den vergangenen Jahren stark verändert hat, wurde Anfang 2020 über das Stadtteilerneuerungsprojekt Garath 2.0 ein Citymanagement implementiert. Das Ziel von Lena Börsting und ihrem Kollegen Luca Henke ist, den Standort neu aufzustellen, durch die Steigerung der Attraktivität des Einzelhandels im Zentrum und des Engagements sowie die Vernetzung von Eigentümern und Geschäftsleuten. Kein leichtes Unterfangen, vor allem nicht in den Zeiten einer Pandemie. Der Vertrag von Börsting und Henke läuft Mitte 2022 aus. Weil Stadt und Politik der Ansicht sind, dass ein Citymanagement für Garath weiter sinnvoll ist, soll die Fortschreibung zeitnah ausgeschrieben und vergeben werden.

 Lena Börsting ist seit Anfang 2020 Citymanagerin in Garath.

Lena Börsting ist seit Anfang 2020 Citymanagerin in Garath.

Foto: RP/Dominik Schneider

Was sie in den vergangenen zwei Jahren bewirkt haben, haben die beiden vor kurzem den Stadtteilpolitikern aus der Bezirksvertretung 10 vorgestellt. Dabei hat sich das Duo auf das Hauptzentrum konzentriert, dort funktioniere der Handel noch, sagen sie. Als der Stadtteil vor 60 Jahren am Reißbrett entstand, dachten die Planer, dass neben einem Hauptzentrum vier kleinere Nebenzentren Sinn machen. Dort stemmen sich – wenn überhaupt – nur noch wenige Händler gegen den Trend der stetigen Zentralisierung. „Corona hat den Veränderungsdruck im Einzelhandel noch einmal erhöht“, sagt Lena Börsting. Als einen der wichtigsten Aspekte sehen sie und ihr Kollege, dass der Stadtteil es schafft, sein jetziges Angebot zu behalten.

Ein wichtiges Instrument dafür ist der Aufbau einer neuen Händlerinitiative. Die Art der Zusammenarbeit soll aber in Garath erstmal sehr niederschwellig angesetzt sein. „Wir haben einen Stammtisch gegründet.“ Drei Gewerbetreibende haben Börsting und Henke bislang bewegen können, sich dafür zu interessieren. Die sollen künftig als Multiplikatoren dienen.

Zudem gibt es eine Runde, der neben Börsting auch Bezirksbürgermeister Klaus Erkelenz und Vertreter des Stadtplanungsamtes angehören, die Gelder aus einem Zentrenfonds an Eigentümer von Immobilien bewilligt. Da geht es um kleine Maßnahmen zur Aufwertung des öffentlichen Raumes, wie beispielsweise Unterstützung bei der Beschaffung von einheitlichen Markisen oder Beleuchtung. 80.000 Euro sind in diesem Topf, im Sommer wurde die erste Maßnahme beantragt und Mitte November das Geld bewilligt. Lena Börsting hat eine Vision: Die Menschen sollen Garath als ihr Wohnzimmer wahrnehmen.“ Das würde gleich mitbedeuten, dass jeder sich mehr um die Sauberkeit im Stadtteil kümmert als bislang.

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