Serie Die Namen der Stadtteile Als Garath 1929 nach Düsseldorf ging

Garath · In einer Reihe gehen wir den Namen aller Düsseldorfer Stadtteile und ihrer Geschichte auf den Grund. Aus ihnen lässt sich häufig einiges über die Ursprünge der heutigen Viertel erfahren.

 Das heutige Garather Schloss wurde erst 1912 gebaut.

Das heutige Garather Schloss wurde erst 1912 gebaut.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Der Stadtteil Garath hat seinen Namen von einem alten Rittergeschlecht: Die Herren von Garderode besaßen hier mehrere Güter. Woher sich deren Name ableitet, ist nicht vollends klar – die Silbe -rode, aus der sich später -rath entwickelte, steht für eine Rodung oder eine Siedlung im Wald. Lange blieb Garath dünn besiedelt, von der Landwirtschaft geprägt und politisch von geringer Bedeutung.

Im 19. Jahrhundert wurde es Teil der Bürgermeisterei Groß-Benrath, sagte sich im Mai 1929 vom nördlichen Nachbarn los – um wenig später, im Juli des selben Jahres, als Stadtteil von Düsseldorf eingemeindet zu werden. Größere Bedeutung kam Garath in den 1960er Jahren zu. Damals wurde Wohnraum in Düsseldorf knapp, so dass beschlossen wurde, ein neues Zentrum im Süden zu bauen, geplant waren 8000 Wohnungen für mehr als 30.000 Einwohner. Garath in seiner heutigen Form wurde so am Reißbrett geplant, wovon noch heute das den Stadtteil prägende Kleeblatt-Muster zeugt. Somit kann das heutige Garath als das größte Wohnungsbauprojekt in der Geschichte Düsseldorfs angesehen werden.

Hellerhof Im äußersten Süden von Düsseldorf liegt der kleine Stadtteil Hellerhof, der zusammen mit dem größeren Garath den Stadtbezirk 10 bildet. Der Stadtteil wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus dem südlichen Drittel des neuen Garath abgespalten. Vorher gab es hier wenige Siedlungen, nur ein paar Höfe. Einer davon, der erstmals 1447 erwähnt wird, ist der Hellerhof. Dessen Name leitet sich vom sogenannten Höllental ab, einer kleinen, aber steilen und gefährlichen Einkerbung, die der Garather Mühlenbach einstmals in die recht flache Landschaft schnitt.

Der Hellerhof unterstand den Herren von Garderode und dem Haus Garath, wurde jedoch in den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs vollkommen zerstört. Später wurde das Gut wieder aufgebaut und mehrfach verkauft. Auch nachdem es als Teil von Garath im Jahr 1929 an Düsseldorf ging, blieb das Gebiet nahezu unbesiedelt. Die systematische Bebauung begann erst 1976, als die Stadt versuchte, in unmittelbarer Nähe zu der in ihrem Zentrum eher für Arbeiter konzipierte Trabantenstadt Garath eine ruhige Wohnsiedlung für junge Familien aus wohlhabenderen Schichten anzubieten. Noch heute ist der Stadtteil Hellerhof zum Großteil von den Familien geprägt, die damals in den Süden gezogen sind.

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