Albrecht Suhl pfeift auch mit 73 Jahren für den Garather SV Schiedsrichter und Fernsehstar

Albrecht Suhl ist als Schiedsrichter im Amateurfußball aktiv. Als Schauspieler war er in der SDR-Sendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ zu sehen – und in einem Sportschau-Bericht mit dem Titel „Albrecht Suhl, der ganz Exakte“.

 Albrecht Suhl ist ein Tausendsassa. Noch heute pfeift er für seinen Heimatverein, den Garather SV, Spiele.

Albrecht Suhl ist ein Tausendsassa. Noch heute pfeift er für seinen Heimatverein, den Garather SV, Spiele.

Foto: Anne Orthen (ort)

Im Mittelpunkt stehen – das gehört bei Albrecht Suhl einfach dazu. Als Unparteiischer hat der inzwischen 73-Jährige unzählige Amateurfußballspiele geleitet – und auf kuriose Weise ist der Schiedsrichter vom Garather SV sogar zum Fernsehstar geworden. „Durch einen Hinweis von einer Düsseldorfer Fußballmannschaft ist der WDR-Aufnahmeleiter Andreas Kramer auf mich aufmerksam geworden“, erinnert sich Suhl an sein Casting.

Und so entstand 2017 ein Bericht für die ARD-Sportschau mit dem Titel „Albrecht Suhl, der ganz Exakte“. Darin ist Schiri Suhl während einer Kreisligapartie des AC Italia Hilden auf dem Sportplatz an der Hildener Schützenstraße zu sehen – und zwar ganz in seinem Element. Anreise aus Garath Suhl-typisch per Fahrrad. Vor Spielbeginn die genaue Inspektion von Kabinen und Duschen. Exakte Spielerpasskontrolle. Ja, Albrecht Suhl legt großen Wert darauf, dass nicht allein bei den Fußball-Profis die Bedingungen stimmen, sondern auch bei den Amateuren. Kurz vor Anpfiff nimmt Suhl in der Schiedsrichterkabine schnell noch den korrekten Sitz seines Trikots in Augenschein – und dann geht es mit Gelber und Roter Karte ausgestattet hinaus auf den Platz.

Dort sorgt Suhl mit trockenem Humor und Fingerspitzengefühl dafür, dass sich alle Aktionen regelkonform vollziehen und sich selbst in hitzigen Situationen alle Gemüter rasch beruhigen. „Sag mir nicht, wie schlecht ich pfeife – ich sage dir ja auch nicht, wie schlecht du Fußball spielst“, pflegt er lästigen Beschimpfungen zu begegnen. „Gewaltattacken gegen mich habe ich bislang nicht erlebt“, versichert er.

Seine Art, mit den unterschiedlichsten Temperamenten auf dem Platz umzugehen, veranlasste anschließend Sportreporterin Laura Wontorra zu einem Interview mit der „Schiedsrichterlegende Suhl“ auf dem TuSA-Gelände. Und damit nicht genug: Suhls offenkundiges Medientalent wurde auch für die WDR-TV-Reihe „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ genutzt. 2018 und 2019 entstanden lustige Satire-Clips über die Videoschiris im „Kölner Keller“ und die DFB-Bestechungsaffäre, in denen Suhl als Schauspieler zu sehen ist.

Trotz seines hohen Schiedsrichteralters ist Suhl an Wochenenden noch immer in Sachen Fußball unterwegs. „Mit Freude“, wie er versichert. Den im niedersächsischen Bückeburg Geborenen zog es 1966 nach Düsseldorf, wo er seit 1974 mit seiner Familie in Garath lebt. Neben seiner Tätigkeit beim Landesamt für Besoldung und Versorgung war Suhl zehn Jahre auch Schöffe am Landgericht bei Strafprozessen. Ehrenamtlich engagiert sich Suhl im Familienkreis der Garather Hoffnungskirche. Fußballspiele der Freizeiteinrichtung Lüderitzstraße hat Suhl seit 2000 gepfiffen, bei denen auch der heutige Bundesliga-Profi Ilhas Bebou als Jungkicker auf dem Platz stand.

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