Neubau in Düsseldorf Ein neues Zuhause für die Jugend

Düsseldorf · Von der ersten Idee, der eine Machbarkeitsstudie folgte, über die Planung, Genehmigung und Umsetzung sind knapp drei Jahre vergangen. Jetzt feierte das neue Haus der Jugend an der Lacombletstraße Richtfest.

 Achim Radau-Krüger (Jugendring) und Holger Spickmann (Junge Aktionsbühne, v.l.) beziehen bald das neue Haus der Jugend. 

Achim Radau-Krüger (Jugendring) und Holger Spickmann (Junge Aktionsbühne, v.l.) beziehen bald das neue Haus der Jugend. 

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Holger Spickmann und Achim Radau-Krüger freuen sich wie Bolle auf den 22. Juli 2022. Dann soll der Neubau des „Hauses der Jugend“ an der Lacombletstraße abgeschlossen sein und die ersten Veranstaltungen könnten laufen. „Die Arbeiten liegen im Zeitplan, deswegen rechnen wir damit, dass es genauso weitergeht“, meint Spickmann. Er ist Leiter der „Jungen Aktionsbühne“ (JAB) und wird neben Radau-Krüger, dem Geschäftsführer des Stadtjugendrings, einer der Hausherren im Neubau sein. „Wenn man bedenkt, dass wir erst am 17. Juni 2020 mit den letzten Umzugskisten das alte Haus der Jugend verlassen haben und jetzt schon in einem dichten Rohbau Richtfest feiern, ist das rekordverdächtig“, meint Radau-Krüger.

Rekordverdächtig ist auch die Geschwindigkeit von der ersten Idee, der eine Machbarkeitsstudie folgte, über die Planung, Genehmigung und Umsetzung durch die Immobilien Projekt Management Düsseldorf. „2018 saß ich zum ersten Mal bei Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und habe über die baulichen Probleme am alten Haus der Jugend gesprochen. Danach ging alles sehr schnell“, erzählt Radau-Krüger.

Der alte bedeutendste Düsseldorfer Jugendtreff stammt aus dem Jahr 1958. „Das Haus der Jugend war in die Jahre gekommen“, erläutert der Stadtjugendring-Geschäftsführer. „Wie bei Bauten aus den 1950er-Jahren war die Substanz inzwischen marode. Mit Renovieren und Sanieren war es nicht mehr getan. Der Altbau hatte zwar Flair, wurde aber den Ansprüchen einer modernen Jugendarbeit nicht mehr gerecht.“

Geplant wurde im großen Stil, denn neben den Büros für den Stadtjugendring und JAB, sechs Seminarräumen und einem Bühnensaal kommen jetzt noch 19 Appartments fürs Azubi-Wohnen, eine Kindertagesstätte und ein Café hinzu. Für die Vergrößerung mussten auch Bäume weichen. Die Fällung zahlreicher Exemplare fanden die Anwohner jedenfalls gar nicht lustig, zumal sie sich bei den Planungen übergangen fühlten und in einer „Nacht- und Nebelaktion“ vor vollendete Tatsachen gestellt worden seien, wie sie sagen. Einmal mehr habe sich dabei herausgestellt, dass die Bäume im Zuge der Neubebauung des städtischen Grundstücks an der Lacombletstraße nicht Wohnungen im Wege gestanden hätten, sondern Stellplätzen für Autos, die aufgrund der Klimaanpassung ohnehin immer weniger benutzt werden sollten.
Nun ist es so, wie es ist und die Stadt investiert 15,3 Millionen Euro in eine feste Behausung und Veranstaltungsstätte ihrer Jugend. Der Neubau bietet sowohl dem Jugendring, also der Arbeitsgemeinschaft von 23 der Düsseldorfer Jugendverbänden, als auch der JAB Platz für die eigenen Projekte. Demnächst werden das Jugendportal YouPod im Neubau produziert, das Fortuna-Fanprojekt betreut oder die Servicestelle Partizipation betrieben.

Spickmann und Radau-Krüger ahnen schon, dass spätestens im Winter einiges an organisatorischer Arbeit auf sie zukommt. „Wir wissen noch nicht, wie wir die Eröffnungswoche gestalten, welche Veranstaltungen wir anbieten und wie wir danach das Haus der Jugend an sechs Tagen in der Woche betreiben“, sagt Spickmann. „An Ideen mangelt es nicht. Wenn man kreativ ist, ist hier nahezu alles möglich.“

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