Fotowand Eine kölsche Liebeserklärung an Düsseldorf

Düsseldorf · Trotz aller Rivalitäten trinkt der Düsseldorfer gerne auch mal ein Kölsch im Eigelstein. Für diese Treue bedankt sich Inhaber Malte Wienbreyer jetzt mit einer Fotowand mit Motiven aus der Landeshauptstadt.

 Trotz Kölsch in Feierlaune: Fabio Borquez, Malte Wienbreyer (Eigelstein) und Wolfgang Sohn (vordere Reihe v.l.), Johannes Boventer, Hendrick Lohmann, Andreas Endermann und Frank Dursthoff (hintere Reihe v.l.)

Trotz Kölsch in Feierlaune: Fabio Borquez, Malte Wienbreyer (Eigelstein) und Wolfgang Sohn (vordere Reihe v.l.), Johannes Boventer, Hendrick Lohmann, Andreas Endermann und Frank Dursthoff (hintere Reihe v.l.)

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Als das Eigelstein vor 14 Jahren als Kölsch-Ausschank im Hafen startete, war das Medienecho in beiden Rheinstädten groß. Doch trotz der alten Rivalität wurde das Lokal von den Düsseldorfern gut angenommen. Deshalb will Geschäftsführer Malte Wienbreyer nun Danke sagen – mit einer Fotowand voller Aufnahmen aus Düsseldorf.

 Campino bei einem Auftritt 2015 in Leipzig bei dem legendären Konzert auf der Westwiese. Jetzt hängt er im Eigelstein.

Campino bei einem Auftritt 2015 in Leipzig bei dem legendären Konzert auf der Westwiese. Jetzt hängt er im Eigelstein.

Foto: Wolfgang Sohn

Früher zierten Kölner Aufnahmen das Eigelstein, passend zum Konzept dieser kulinarischen Botschaft der Domstadt. Dass Malte Wienbreyer nun den Gastraum umgestaltete, hatte jedoch vor allem praktische Gründe. Denn durch einen Wasserschaden vor einigen Monaten musste das Eigelstein komplett renoviert werden. Das nahm Wienbreyer zum Anlass für eine visuelle Danksagung und Hommage an Düsseldorf.

Denn als er sein Restaurant eröffnete, glaubte nicht jeder an den Erfolg. „Viele sagten mir, dass ich verrückt sei“, erzählt Wienbreyer. Doch der Gastronom war von Anfang an davon überzeugt, dass neben Alt auch Platz für Kölsch in Düsseldorf ist. Und er behielt recht. Das liege auch an der Offenheit der Düsseldorfer. „Eine Alt-Kneipe in Köln würde vermutlich nicht funktionieren.“

Seine Liebe zu Köln entstand vor allem fußballerisch über den 1. FC Köln. Mit seiner Düsseldorfer Heimat fühlt er sich trotzdem verbunden. Das ist kein Widerspruch, wie er findet. „Die beiden Städte sind sich viel ähnlicher, als man oft denkt“, sagt er. Und dank seiner Dauerausstellung rücken die beiden Städte in seinem Restaurant nun auch näher zusammen: Kölsch auf dem Tresen, Düsseldorf an der Wand.

Viele der Motive stammen von Wienbreyer selbst, der seit Jahren in seiner Freizeit fotografiert: „Für mich ist das Fotografieren ein Ausgleich zum stressigen Alltag.“ Darüber hinaus hat er viele Fotografen ins Boot geholt, um möglichst viele Perspektiven auf Düsseldorf zu zeigen. Darunter ist auch RP-Fotograf Andreas Endermann mit einer Aufnahme der Gehry-Bauten sowie mit dem Foto eines Säulenheiligen vor dem Rheinturm. „Ich finde die Aktion sehr cool“, sagt Endermann. Neben klassischen Wahrzeichen zeigen die Schwarz-Weiß-Fotografien auch andere Seiten der Stadt wie den Grafenberger Wald oder den Berliner Imbiss am Graf-Adolf-Platz.

Auch der ein oder andere Prominente findet sich auf der Wand. Beispielsweise Campino von den Toten Hosen, der von dem Fotografen Wolfgang Sohn abgelichtet wurde. „Campino ist eine Identifikationsfigur und gehört einfach an eine solche Düsseldorfer Bilderwand“, sagt Sohn.

Auch Oberbürgermeister Thomas Geisel ist zusammen mit seiner Frau zu sehen. Die Aufnahme des Fotografen Frank Dursthoff zeigt Geisel in ungewöhnlicher Pose, seine Hand über den Kopf schlagend. „Es zeigt auf eine sehr nette Art und Weise einen Oberbürgermeister, der mit Ecken und Kanten viel Sympathie ausstrahlt“, erzählt Dursthoff über sein Werk. Darüber hinaus finden sich auch Bilder der Fotografen Johannes Boventer, Fabio Borquez und Hendrik Lohmann.

Nachdem die Renovierungsarbeiten nun vollständig abgeschlossen sind, lud Malte Wienbreyer die beteiligten Fotografen am Montagabend zu einem Umtrunk ins Eigelstein ein. Serviert wurde natürlich Kölsch. „Wir Düsseldorfer sind liberal und weltoffen und haben somit auch kein Problem mit einem Kölsch-Ausschank“, scherzte Wolfgang Sohn dabei.

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