Lesung mit Schauspiel-Star Christian Berkel stellt seinen Debütroman vor

Düsseldorf · Nach langer Zeit war Christian Berkel mal wieder in Düsseldorf, im Gepäck hatte er sein Buch.

 Schauspieler Christian Berkel liest aus seinem Roman.

Schauspieler Christian Berkel liest aus seinem Roman.

Foto: Anne Orthen (ort)

Er spielte nicht nur in namhaften deutschen Filmen mit, sondern auch in Hollywood-Produktionen an der Seite von Brad Pitt oder Tom Cruise. Jetzt war Christian Berkel zu Gast in der Mayersche Droste Buchhandlung an der Kö und stellte seinen Debütroman „Der Apfelbaum“ vor. Spannend: Darin verarbeitete er seine Familiengeschichte, und 100 Gäste hörten gebannt zu. Bei der Lesung erfuhren sie auch, dass Berkel als junger Schauspieler von 1979 bis 1983 in Düsseldorf am Theater war. „Seitdem war ich leider nur zwei oder drei Mal und nur kurz in Düsseldorf.“ Witzig: Er fragte seine Fans, ob es noch den Ratinger Hof gäbe, früher bekannter Treffpunkt der Punk- und Musikszene.

„Schon als sechs- oder siebenjähriges Kind nutzte ich den Apfelbaum im elterlichen Garten als meine erste Theaterbühne. Ich platzierte Stühle vor dem Baum, kletterte hinauf, erzählte Geschichten, die mal mehr, mal weniger unterhaltsam waren“, erzählte er dann mit einem Schmunzeln über sein Buch. Das war schließlich Anlass für seine späteren Forschungen. „Unter dem Apfelbaum empfingen meine Eltern auch ihren Besuch, zum Beispiel Onkel Walter aus Amerika, der aber deutsch sprach und nicht englisch.“ Das verdutzte den Jungen. „Er musste Deutschland verlassen, sonst würde er vielleicht nicht mehr leben“, gab Berkel die erklärenden Worte seiner Mutter wieder und erzählte weiter: „Sie sagte, dass auch ich ein bisschen jüdisch bin und nicht ganz deutsch.“ Der empfundene Identitätsbruch prägte Christian Berkel sein Leben lang, wie auch hier zu erfahren war – Berkel erzählte schon mehrfach öffentlich von seiner besonderen Geschichte. Daher entschied er sich, die Familiengeschichte zu recherchieren und aufzuschreiben. Das dauerte einige Jahre. „Ich besuchte viele Archive und reiste viel.“

Im Roman erzählt Berkel vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte die Lebensläufe  seiner Mutter Sala, die einer intellektuellen jüdischen Familie entstammt, und seines Vaters Otto, der aus einer Berliner Arbeiterfamilie kam.

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