Wie heißt Campino mit bürgerlichem Namen?
Campino ist der Künstlername des Sängers und Songwriters, der eigentlich Andreas Frege heißt. Den Künstlernamen trägt er schon seit seiner Schulzeit. Nach einer Bonbonschlacht nannten ihn seine Mitschüler fortan nach den beliebten rot-weißen Bonbons. Als Musiker machte er seinen Spitznamen dann zum Künstlernamen.
Und bis heute ist Andreas Frege mehr unter seinem Künstlernamen Campino als unter seinem bürgerlichen Namen bekannt. Campino und die Gründungsmitglieder der Toten Hosen dachten sich dann für Ihr erstes Konzert im Bremer Schlachthof den Bandnamen „Die Toten Hosen“ aus.
Wäre das Konzert ein Reinfall geworden, hätte sich die Band auf ihren Bandnamen „Die Toten Hosen“ berufen. Dieser Plan ging allerdings nicht auf, da sie bei ihrem ersten Auftritt fälschlicherweise als „Die Toten Hasen“ angekündigt wurden.
Da das Konzert jedoch sehr gut ankam, wäre es gar nicht nötig gewesen, die Erwartungen der Zuschauer mit dem ausgefallenen Bandnamen herunterzuschrauben. Den Bandnamen behielten Campino und die anderen Mitglieder trotzdem.
Wann wurde Campino geboren?
Campino wurde am 22. Juni 1962 in Düsseldorf geboren. Er ist der Sohn eines Richters und einer Britin. Seine Mutter zog ihn und seine fünf Geschwister zweisprachig auf. Durch seinen älteren Bruder John lernte der zweitjüngste Sohn der Familie den Punkrock lieben.
Bis er zwei Jahre alt war, lebte die Familie in Düsseldorf. Danach zogen sie nach Mettmann um. Hier besuchte er zunächst die Grundschule und das Gymnasium, bis er auf das Humboldt-Gymnasium in Düsseldorf wechselte.
Da seine Noten abrutschten, musste er die siebte Klasse zwei Mal wiederholen und beendete 1983 gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder das Abitur. Danach musste er zur Bundeswehr, bis er Monate später als Kriegsverweigerer seinen Zivildienst antreten durfte. Während seines Zivildienstes in der Landespsychiatrie Düsseldorf-Ludenberg lernte er Michael Breitkopf kennen, der später der Gitarrist von den Toten Hosen werden sollte.
Das Lied „Unser Haus“ des Albums „Unsterblich“ handelt von Campinos Kindheit. Darin singt er, wie der Vater die Kinder liebte und schlug. Trotzdem, so singt er, war er „meistens glücklich“ mit dem „kleinen Vorstadt-Leben“. Campino ist mit fünf Geschwistern in Mettmann aufgewachsen.
Was hat Campino vor den Toten Hosen gemacht?
Campino schloss 1983 das Abitur ab und verbrachte dann acht Monate bei der Bundeswehr. Er musste seinen Dienst ableisten, bis seine Verweigerung anerkannt wurde. Danach arbeitete er im Zivildienst an der Landespsychiatrie Düsseldorf-Ludenberg. Als Sänger trat er erstmals mit 16 Jahren auf.
Zwischen 1978 und 1982 war Sänger Andreas Frege alias Campino ein Mitglied der Punkband ZK. Als Mitglied der ersten Band veröffentlichten der jugendliche Campino und die anderen Bandmitglieder eine Single („Eddie‘s Salon“, 1981) und ein Live-Album (1982). Danach löste sich ZK auf.
Wie wurde Frontmann Campino zum Rockstar?
Schon kurz nach der Bandgründung in den frühen 1980ern feierten der Tote-Hosen-Frontmann Campino und seine Band die ersten Erfolge. Erste Bekanntschaft erreichten sie durch den Song „Eisgekühlter Bommerlunder“. Das Partylied wurde 1982 veröffentlicht und wird noch heute auf Festen gegrölt.
Die Produktion des ersten Studioalbums „Opel-Gang“ übernahm das bandeigene Independent-Label Totenkopf. Unter Vertrag stand die junge Band schon seit Juli 1983 bei dem Major-Label Emi. Später wechselten Die Toten Hosen unter anderem wegen Streitigkeiten zum Major-Label Virgin Records.
Die Streitigkeiten mit Emi hörten damit aber nicht auf. Das Cover des zweiten Studioalbums „Unter falscher Flagge“ musste drei Mal geändert werden. Emi reichte eine Klage gegen das Cover ein, welches eine Karikatur des Emi-Wahrzeichens abbildete. Das dritte Cover, eine Piratenflagge mit einem Knochenadler, wurde zum Logo der Band.
Durch zahlreiche Konzerte und den ersten Fernsehauftritt im Oktober 1984 wurden Die Toten Hosen langsam im Mainstream bekannter. Bis zur ersten Chartplatzierung sollte es jedoch noch ein paar Jahre dauern: Erst das vierte Studioalbum „Never Mind the Hosen – Here’s Die Roten Rosen“ positionierte sich 1987 in den Charts und erreichte Platz 21.
Den kommerziellen Durchbruch schaffte Campino mit den Toten Hosen ein Jahr später. Mit „Hier kommt Alex“ wurden Die Toten Hosen zu Stars. Das rockige Lied wurde in den Radios häufig gespielt. Das dazugehörige Album „Ein kleines bisschen Horrorschau“ (1988) schaffte es auf Platz sieben der Deutschen und Schweizer Albumcharts und auf Platz zwei in Österreich.
Die späten 1980er bis Ende der 1990er wurden zu den erfolgreichsten Jahren der Band mit mehreren Alben in den Top 10 und dem Nummer-eins-Hit „Zehn kleine Jägermeister“. Seit dieser Zeit war die Punkrockband im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt und sogar über die Grenzen hinaus.
Im Laufe seiner Karriere spielte der Tote-Hosen-Sänger Campino auf zahlreichen Festivals wie „Rock am Ring“ und „Live-7-Festival“. Auch auf der Waldbühne in Berlin und dem Düsseldorfer Rheinstadion fanden mehrere Konzerte der Toten Hosen statt.
Was waren die größten Erfolge von Campino und den Toten Hosen?
Seit den späten 1980ern bis Ende der 1990er waren der Tote-Hosen-Frontmann und seine Band immer wieder unter den Top 10 der Charts anzutreffen. Die Punkrockband hatte viele begeisterte Fans, Konzerte waren ausverkauft. Der Durchbruch kam mit „Hier kommt Alex“.
Aber auch weit in die 2000er hinein schaffen es Die Toten Hosen immer wieder mit ihren Alben unter die Top 10 oder sogar an die Spitze der Charts. 1988 erreichte das Album „Ein kleines bisschen Horrorschau“ mit dem Durchbruchshit „Hier kommt Alex“ erstmalig die Top 10 der deutschen Albumcharts und platzierte sich auf dem siebten Platz..
In den folgenden Jahren standen Die Toten Hosen oft an der Spitze: Unter anderem schafften es die Alben „Auf dem Kreuzzug ins Glück“ (1990), „Kauf mich!“ (1993), „Opium fürs Volk“ (1996) und „Unsterblich“ (1999) auf den ersten Platz der deutschen Albumcharts.
Bis zur ersten Nummer-eins-Single musste sich die Band jedoch gedulden: Erstmalig auf Platz eins der Single-Charts schaffte es der Song „Zehn kleine Jägermeister“ im Jahr 1996. Im gesamten deutschsprachigen Raum wurde der Partysong zum Nummer-eins-Hit. Mit über 500.000 verkauften CDs erreichte die Single Platinstatus. Den nächsten Nummer-eins-Hit veröffentlichten Die Toten Hosen über 16 Jahre später. 2012 positionierte sich der Song „Tage wie diese“ des „Albums Ballast der Republik“ auf Platz eins.
Einer der größten Erfolge und gleichzeitig die größte Niederlage der Band war das 1000. Konzert im Rheinstadion in Düsseldorf. 60.000 Fans kamen zu diesem außergewöhnlichen Event am 28. Juni 1997. Die Stimmung war großartig.
Allerdings kam es bei diesem Konzert zu einem Zwischenfall: Im Gedränge kam die 16-jährige Rieke Lax vor der Bühne ums Leben. Da keine Massenpanik aufkommen sollte, war die Band gezwungen, das Konzert zu beenden. Alle weiteren Konzerte sagten Die Toten Hosen im Nachgang jedoch ab und fast zwei Jahre lang gaben sie keine Stadionkonzerte mehr. Im Januar 1998 veröffentlichte die Band die Single „Pushed again“ mit dem Song „Alles ist eins“, das Campino für das verstorbene Mädchen geschrieben hatte.
Was hat Campino mit Fortuna Düsseldorf zu tun?
Campino ist als gebürtiger Düsseldorfer ein großer Fan des Fußballclubs Fortuna Düsseldorf. Auch die restlichen Mitglieder lieben diesen Verein. Ende der 1980er spendeten Die Toten Hosen 200.000 DM für den Kauf eines Spielers, später halfen sie dem Verein über finanzielle Engpässe hinweg.
Zwischen 2001 und 2003 waren Die Toten Hosen offizielle Sponsoren des Fußballclubs. 2002 schenkten Die Toten Hosen die Werbegage aus einem Werbevertrag mit der Brauerei Diebels an die Jugend des Vereins. Diese trug im Gegenzug das Logo der Toten Hosen auf dem Trikot.
Außerdem wurde das Trikot von Fortuna Düsseldorf über die Jahre immer wieder in Sonderausführung mit dem Tote Hosen Logo bedruckt, zuletzt 2019. Seit 2012 sind Campino und die restlichen Mitglieder der Band Ehrenmitglieder von Fortuna Düsseldorf.
2019 erhielten der Tote-Hosen-Sänger und seine Band den Julius-Hirsch-Preis vom DFB. Dieser Ehrenpreis soll das Engagement der Band gegen „Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus“ ausdrücken. Campino und die Band positionieren sich schon seit der Gründung mit Songs wie „Sascha ... ein aufrechter Deutscher, „Fünf vor zwölf“ und „Schwere (-los)“ gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass.
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