Kältehilfe in Düsseldorf Stadt will weitere Schlafplätze für Obdachlose anmieten

Düsseldorf · Kalte Tage und vor allem Nächte mit Temperaturen um den Gefrierpunkt können für obdachlose Menschen lebensgefährlich werden. Die Stadt bittet darum auch um Mithilfe der Bevölkerung.

 Gerade bei niedrigen Temperaturen kann das Übernachten im Freien für obdachlose Menschen lebensgefährlich werden.

Gerade bei niedrigen Temperaturen kann das Übernachten im Freien für obdachlose Menschen lebensgefährlich werden.

Foto: dpa/Martin Gerten

In Düsseldorf leben und schlafen aktuell 239 Menschen auf der Straße und gelten damit als obdachlos. Insbesondere nachts bewegen sich die Temperaturen um den Gefrierpunkt, was lebensgefährlich werden kann. Daher teilt die Stadt mit, dass nun verstärkt Mitarbeiter des Ordnungsamtes unterwegs seien, um gezielt eben diese Personengruppe anzusprechen und auf die Hilfsangebote aufmerksam zu machen, die in der Stadt zur Verfügung stehen.

Insgesamt seien so bislang 63 Menschen über mögliche Übernachtungs- und andere Hilfsangebote informiert worden. 32 Menschen nahmen das Angebot an und konnten in Notschlafstellen aufgenommen werden, wie die Stadt erklärte. Insgesamt gibt es 160 Notschlafplätze für Obdachlose in Düsseldorf. Außerdem seien kurzfristig weitere Ausweichschlafplätze geschaffen worden, um keine Überbelegungen zu erzeugen. Eine Sprecherin der Stadt teilte auf Nachfrage der Redaktion mit, dass diese Ausweichplätze auch in den regulären Notschlafstellen seien. Derzeit sei zudem die Anmietung weiterer Übernachtungsplätze in Planung.

Neben den Notschlafplätzen gibt es in vielen Stadtbezirken Gemeinschaftsunterkünfte oder Wohnungen für Obdachlose oder Wohnungslose. In allen Notschlafstätten gibt es Angebote, die Betroffene weitervermitteln können in eine der regulären Obdachlosenunterkünfte oder andere Facheinrichtungen.

Die Stadt bittet zudem die Bürgerinnen und Bürger proaktiv obdachlose Menschen gerade bei extremer Kälte anzusprechen und im Zweifel den Notruf (112) zu wählen. Ein Kältetelefon, wie es in anderen Städten eingerichtet ist, gibt es in Düsseldorf nicht. Abseits dessen weist die Sprecherin der Stadt auf mobile Hilfsangebote wie beispielsweise den Gutenachtbus hin, der ganzjährig in Düsseldorf unterwegs ist.

Daneben gibt es auch viele Hilfsangebote, die auch tagsüber einen Platz für Obdachlose bieten und dort Essen, warme Getränke oder Hygiene-Angebote bereithalten. Eine Übersicht darüber findet sich auf der Webseite der Stadt auf den Unterseiten des Amtes für Migration und Integration.

Insgesamt haben 459 Menschen laut dem Ergebnis einer Zählung von Oktober 2021 ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße. Das Ergebnis der Zählung, in deren Rahmen auch Interviews geführt wurden, soll in Zukunft dabei helfen, das Düsseldorfer Hilfesystem anzupassen und zu verbessern.

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