Lokalsport Wonnemond siegt beim Heimspiel

Düsseldorf · Bayarsaikhan Ganbat kommt mit Wonnemond bei der Henkel Europa Meile in Grafenberg als Erster über die Ziellinie und verweist Adrie de Vries mit Degas und Alexander Pietsch mit Fulminato auf die Plätze.

Der Lokalmatador hatte alles im Griff: Wonnemond, Deutschlands bestes Galopprennpferd auf der 1600-Meter-Distanz, gewann gestern Mittag in Grafenberg die Henkel Europa Meile, das Hauptereignis des Tages mit einem Preisgeld von 55.000 Euro. Mit Bayarsaikhan Ganbat im Sattel hielt der Fünfjährige aus dem Stall von Trainer Sascha Smrczek die Konkurrenz in Schach, Degas (Adrie de Vries) wurde Zweiter vor Fulminato (Alexander Pietsch).

"Ich hatte schon ein wenig Bedenken wegen der Bodenverhältnisse", gab Smrczek anschließend zu, "es war doch sehr trocken, das ist eher nicht sein Ding." Mit dem nötigen Respekt war auch der Reiter an seine Aufgabe gegangen. Drei Wochen zuvor, beim Sieg von Wonnemond in der Frühjahrs-Meile, war noch Andrasch Starke geritten, Ganbat, am Stall von Smrczek beschäftigt, war damals gesperrt. "Starke ist halt ein Weltklassejockey, da war heute schon ein gewisser Druck da", meinte er. Nerven zeigte er aber nicht. In Baden-Baden wird es für beide in vier Wochen weitergehen.

Vor 7000 Zuschauern war es Millowitsch, zuletzt Zweiter hinter Wonnemond, der für das Tempo verantwortlich war. Doch auf der Zielgeraden war seine Uhr schnell abgelaufen, am Ende wurde er Vierter. "Was heute los war, weiß ich auch nicht", sagte Jockey Andreas Helfenbein. Das wichtigste Rennen im Rahmenprogramm war der mit 25.000 Euro dotierte Henkel-Stutenpreis. Er ist der finale Test vor Ort für die "1000 Guineas", den Klassiker für dreijährige Stuten in vier Wochen in Grafenberg. Es gab am Ende eine Überraschung: Mit Malakeh aus dem Stall von Trainer Henk Grewe aus Köln war nun wirklich nicht zu rechnen. Im Ziel war der Abstand auf die Zweitplatzierte Go Rose aber auch minimal, der Zielrichter musste das Foto zur Hilfe nehmen.

Gewonnen hatte Malakeh bisher überhaupt noch nicht, zuletzt war sie in Köln Zweite hinter Jeföhl gewesen. "Da war ich schon bitter enttäuscht", meinte Henk Grewe, "ich hatte gedacht, dass sie leicht gewinnen würde." Diesmal langte es unter dem Franzosen Marc Lerner zu einem knappen Treffer, "jetzt starten wir natürlich in vier Wochen hier wieder", so Grewe. Die in Köln noch vor ihr eingekommene Jeföhl lief diesmal schwach und wurde im neunköpfigen Feld nur Vorletzte.

Die Zweitplatzierte Go Rose, deren Jockey noch den Dress des Gestüts Auenquelle im Mitbesitz des Rennvereins-Präsidenten Peter-Michael Endres antrat, wird ebenfalls in den "1000 Guineas" antreten, aber wohl in neuem Eigentum. Denn Verkaufsverhandlungen mit einem amerikanischen Syndikat, dem Team Valor, sind weit gediehen. Endres sagt: "Es sind nur noch Steuerdinge zu klären."

Eine Bewerbung für den Henkel-Preis der Diana gab im zweiten Rennen des Tages eine Stute mit Namen Well Timed ab. Sie war zum ersten Mal überhaupt im Renneinsatz, gewann aber in gutem Stil und wird auf Dauer ein richtig gutes Pferd sein. Jean-Pierre Carvalho trainiert sie in Bergheim bei Köln, im Sattel saß Champion Filip Minarik.

(RP)
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