Schwärme am Rheinufer Woher die vielen Möwen in Düsseldorf kommen

Düsseldorf · Große Möwenschwärme sind immer wieder in Düsseldorf zu beobachten, insbesondere am Rheinufer. Ein Experte verrät, woher sie kommen und wie sie hier leben.

 Viele Möwen, die im Herbst durch Europa ziehen, machen Halt in Düsseldorf, andere überwintern hier.

Viele Möwen, die im Herbst durch Europa ziehen, machen Halt in Düsseldorf, andere überwintern hier.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Im Herbst mehren sich die Möwenschwärme in Düsseldorf, teils Hunderte Vögel kann man etwa entlang des Rheins beobachten. Doch woher kommen die vielen Möwen? Jedes Jahr ziehen Tausende Möwen eine Schleiche über Europa, sagt Tobias Krause vom städtischen Gartenamt und Vogelexperte beim Naturschutzbund (Nabu).

Viele Vögel machen auch Halt in Düsseldorf – so kommen etwa die Schwarzkopfmöwe, Sturmmöwe, Steppenmöwe, Silbermöwe, Heringsmöwe, Mittelmeermöwe und Mantelmöwe vor. Alle bekannten europäischen Arten wurden in der Landeshauptstadt nachgewiesen, sagt Krause.

Häufig zu sehen ist die Lachmöwe – eine kleine Art, die zum Überwintern aus nordeuropäischen Ländern wie Finnland oder Dänemark quer durch Europa gen Süden zieht. Der Rhein, sagt Krause, funktioniert dabei wie eine Autobahn für die Vögel, die sich am Flussverlauf immer wieder niederlassen. Die Aufenthaltsdauer ist je nach Art und Herkunftsland der Vögel recht unterschiedlich, die großen Schwärme der Lachmöwen etwa bleiben den gesamten Winter.

Einige Arten leben und brüten aber auch in Düsseldorf, sagt Krause. So sind im Naturschutzgebiet Himmelgeister Rheinbogen etwa Heringsmöwen heimisch. Andere Arten bauen ihre Nester am liebsten in Gewerbegebieten und auf begrünten Flachdächern, sagt Vogelexperte Krause.

Hier haben die Möwen die Übersicht, die sie zum Schutz ihrer Eier brauchen. Der Rhein dient den Tieren als Nahrungsquelle, aber sie fressen auch Regenwürmer von Wiesen und Äckern – oder auch Müll.

Möwen gehören zur Fauna von Düsseldorf, heißt es vom Nabu, Schäden richten die Schwärme nicht an. Sie zu vertreiben ist sogar gesetzlich verboten. Im April verschwinden viele Möwen von alleine schlagartig, um sich wieder auf den Weg zu ihren Brutstätten im Norden zu machen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort